"Mein Job hier ist prinzipiell ein bisschen was von allem. Während des Rennens machen wir hauptsächlich die Boxenstopps. Gleichzeitig müssen wir darauf gefasst sein, dass immer etwas passieren kann. Vom kleinen Unfall bis hin zum Stein im Kühler, das kann alles sein. Wir müssen permanent auf der Hut sein", erklärt der 27-Jährige aus Eupen seine Aufgabe als Rennmechaniker.
"Wir sind mit den Autos verbunden. Sobald die Fahrer ein Problem melden, geht es bei uns im Kopf los. Und wenn die Autos dann an der Box sind, müssen wir sie so schnell wie möglich reparieren. Am besten noch in der normalen Boxenstopp-Zeit."
Dabei spielt auch Improvisationstalent eine Rolle. "Zwischenzeitlich muss man sich wirklich was einfallen lassen. Bei Karosserieschäden wir sehr viel mit Tape gearbeitet, weil es schnell geht und gut hält. Und ab und zu muss man sich eine richtige Bastellösung einfallen lassen, die aber genau so sicher ist. Risiko brauchen wir nicht. Wir sind uns der Verantwortung bewusst, dass ein Mensch in dem Auto sitzt. Deshalb ist der Druck, schnell und eben auch perfekt zu arbeiten, relativ groß."
Jede Aufgabe ist wichtig
Wer schonmal in eine Boxengasse geblickt hat, weiß, wie viele Menschen dort herumwuseln. "Bei einem normalen Boxenstopp hat jeder seine Aufgabe. Einer nimmt das Auto an, es gibt Tanker, Feuerlöscher und Radwechsler. Nicht zu vergessen sind die Reifenleute. Viele Leute sind gar nicht beim eigentlichen Boxenstopp dabei. Sie stellen die Reifendrücke ein und kontrollieren sie. Die Reifen sind ja in Heizdecken, das muss auch alles gemacht werden. Wir sind ein Team, jeder hat seine Aufgabe und jede Aufgabe ist wichtig."
Jason Vomberg hat eine Ausbildung als Mechaniker beim ZAWM Eupen gemacht und erzielte 2015 bei den belgischen Meisterschaften den ersten Platz. Zur seiner aktuellen Stelle kam er "durchs Arbeitsamt! Ich habe vor zwei Jahre in München gelebt und da auch den Bereich Motorsport kennengelernt. Ich war mir aber nicht sicher, ob das permanente Reisen etwas für mich ist. Man muss sich für dieses Leben entscheiden."
"Diese Entscheidung habe ich dann später getroffen. Ich hatte mein Vorstellungsgespräch bei Mühlner Motorsport und habe gesagt, das hört sich alles gut an. Ich probier es mal aus. Und ich habe Blut geleckt und will hierbleiben."
Katrin Margraff