"Letztes Jahr war ich selber sehr unglücklich, wie es gelaufen ist", sagt Christian Jupsin von DG Sport. "Wir bei DG Sport veranstalten Events, die allen Beteiligten Spaß machen sollen. Fahrern und Zuschauern. Das haben wir letztes Jahr nicht geschafft. Die Mannschaft ist jetzt neu aufgestellt worden und wir haben alles vereinfacht."
Es gibt also eine ganze Reihe Neuerungen für die fünfte Auflage der Spa-Rallye. Sichtbarste Änderung: Die Rallye findet nicht mehr Freitagabend und Samstag statt, sondern Samstag und Sonntag - wie die meisten anderen Läufe in Belgien.
Knackpunkt Rennstrecke
Eine große Änderung betrifft auch die Rennstrecke. Letztes Jahr gab es dort drei Wertungsprüfungen - damals ein großer Knackpunkt. "Wir wollten etwas Neues ausprobieren und dachten, dass das eine tolle Idee wäre. War es aber nicht", erklärt Bernard Herman, der Robert Vandevorst als Streckenchef ersetzt. "Also kehren wir zum alten Konzept mit den bekannten Wertungsprüfungen zurück." Nun wird nur noch eine kurze WP an der Rennstrecke gefahren.
Außerdem wird der Servicepark vom Schotter-Parkplatz in den asphaltierten Paddock verlegt. "Dumm, dass wir da nicht früher drauf gekommen sind", sagt Christian Jupsin. "Dort gibt es alles, was wir brauchen: Catering, Toiletten, Strom und Wasser - und eben Asphalt, was für den Service viel einfacher ist."
Trödelmarkt und Rallye
Aber auch die Stadt Spa soll nicht zu kurz kommen. Dabei stehen die Veranstalter vor dem schwierigen Spagat, die Wünsche der Geschäftsleute und die der Rallyefans unter einen Hut zu bekommen.
Die Lösung: Das Podium - mit 20 Minuten Regroup - steht nach wie vor in Spa auf der Place Royale, allerdings werden keine Parkplätze von der Rallye in Beschlag genommen. Auch der Sonntags-Trödelmarkt bleibt bestehen. "Rallye und Trödelmarkt - am 17. März gibt es im Zentrum von Spa einiges zu sehen", lacht Jupsin.
Die Kirsche auf dem Kuchen: Eine der Wertungsprüfungen am Sonntag endet im Herzen der Stadt, am Parc des Sept Heures. Dazu wurde nicht nur eine Vereinbarung mit der Stadt geschlossen, sondern auch mit dem Getränkehersteller, denn die Strecke führt über das Gebiet von Spa Monopole.
Die WP mit Ziel mitten in der Stadt ist der Stolz der Organisatoren, und gleichzeitig liegt dort auch der Wermutstropfen. Das beliebte Schotter-Stück der "Clémentine"-Prüfung gehört dieses Jahr nämlich nicht mehr dazu.
Keine Clémentine
Die Clémentine ist Opfer ihres eigenen Erfolgs. Zu viele Zuschauer, wo gar keine hingehörten. Denn da hat auch das Forstamt mitzureden. "Aber die Zuschauer verstehen das einfach nicht. Und selbst mit Polizeibeamten und Hundeführern war das Problem nicht zu lösen", erklärt Bernard Herman.
"Es war einfach zu gefährlich. Mit Slicks auf Schotter - das ist so, als würden Fußballspieler mit Turnpantöffelchen auf den Platz gehen. Es gab immer den ein oder anderen Ausritt. Es war einfach zu gefährlich und außerdem auch unfair den anderen Teilnehmern gegenüber, die dann ebenfalls dort festsaßen."
Der Ausfall der Clémentine ist die Basis der nächsten großen Änderung: Die Strecke der Spa-Rallye besteht dieses Jahr zu hundert Prozent aus Asphalt-Straßen. Zu dieser Jahreszeit ist das besser für die Autos - "eine Stoßstange kostet 2.000 Euro", erinnert Christian Jupsin - und für die Strecken selbst. "Der Schaden in den Schotterpassagen war letztes Jahr einfach zu groß, viel größer als wir erwartet hatten", erklärt Bernard Herman.
Kriterium am Sonntag
Und es gibt noch eine Neuerung: Am Sonntag wird für alle Amateur-Fahrer auch ein Kriterium angeboten. Eine gute Nachricht für alle, die dabei sein möchten, aber aufs Budget schauen müssen.
Das neue Konzept kommt an. Etwa 150 Teilnehmer haben sich bereits für die Spa-Rallye am 16. und 17. März gemeldet - rund 60 für die belgische Meisterschaft, die anderen für das Kriterium oder die Gleichmäßigkeitsrallye am Samstag.
Und für alle Zuschauer, die den Freitag schon fest eingeplant hatten, gibt es trotzdem etwas zu sehen: den Shakedown in Ster von 14 bis 19 Uhr.
Katrin Margraff