Nationalcoach Ives Serneels entschied sich, die Elf auf den Platz zu schicken, die überhaupt das Spiel gegen die Schweizerinnen durch ihren 2:1-Sieg im letzten Spiel der WM-Qualifikationsgruppenphase gegen Italien ermöglicht hat.
Die Belgierinnen erwischten einen Traumstart. Nach starkem Einsatz von Tessa Wullaert über die rechte Seite landete das Leder bei Janice Cayman, die zum 1:0 in der fünften Minute traf. Zwei Minuten später hatte Luana Bühler nach Ecke von der linken Seite per Kopf die Möglichkeit zum Ausgleich. Flames-Torsteherin Evrard wusste den prompten Ausgleich zu verhindern. Nach kurzem Leerlauf waren es die Schweizerinnen, die dem Ausgleich gefährlich nahe kamen. Evrard konnte den Schuss von Ramona Bachmann zur Ecke klären.
In der 24. Minute sorgte Davine Mechelen nach einer schönen Einzelaktion über die linke Angriffsseite beinahe für das 2:0. Der Schuss der Spielerin von Paris Saint-Germain wurde via Laura Dickenmann ans Lattenkreuz abgefälscht. Die Belgierinnen waren nun am Drücker. Nach 32 Minuten verpasste Tessa Wullaert es, zu erhöhen. Wenig später einer gute Kopfballmöglichkeit für Janice Cayman. Kurz vor der Pause dann Glück für die Belgierinnen, als der Schuss der völlig freistehenden Florijana Ismaili irgendwo über der Tribüne im Löwener Stadion verschwand.
Den ersten Schuss in Richtung Tor im zweiten Durchgang gab Tessa Wullaert in der 50. Minute ab. Die Schlussfrau der Schweizerinnen hatte wenig Mühe, das Spielgerät aufzugreifen. Zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff ein kollektiver Blackout in der belgischen Hintermannschaft. Die Schweizerinnen beschleunigten das Spiel über die linke Seite. Von der Torauslinie wurde der Ball zurückgelegt und die nach dem Seitenwechsel eingewechselte Alishe Lehmann konnte die Kugel über die Linie drücken.
Die belgische Antwort folgte vier Minuten später. Den Schuss von Vanmechelen konnte die Schweizer Torhüterin zur Ecke klären. Bei der anschließenden Ecke beförderte Laura de Neve mit einem strammen Schuss das Leder aus gut 20 Metern in die Schweizer Maschen. In der 64. Minute musste die Schweizer Schlussfrau sich beim gut gezirkelten Freistoß von Tessa Wullaert ordentlich strecken, um den dritten Treffer des Red Flames zu verhindern.
Es war ein offener Schlagabtausch. Die Schweizerinnen kamen durch Alishe Lehmann zur nächsten Tormöglichkeit. Die Spielerin aus der englischen Premier League setzte ihren Kopfball neben das Tor. Die Schweizerinnen wurden in der Schlussphase stärker und kamen vier Minuten vor dem Ende des Spiels durch Lehmann zum erneuten Ausgleich.
Bereits am Dienstag steigt in der Schweiz das Rückspiel. Die Mannschaft, die sich in den beiden Duellen durchsetzt, erreicht die letzte Phase der Play-offs in der WM-Qualifikation. Der Siegermannschaft winkt ein Platz bei der WM der Frauen im kommenden Jahr in Frankreich.
Die Play-Offs sind jetzt ein Stückchen weiter entfernt für die Flames. Entsprechend enttäuscht fiel die Reaktion von Tessa Wullaert aus.
Christophe Ramjoie