Peter Sagan hat am Mittwoch unter Beweis gestellt, dass er nicht nur ein guter Sprinter ist. Nach einer schwierigen Etappe mit zahlreichen Steigungen und einem steilen Anstieg zum Ziel in Quimper ließ der Slowake alle Favoriten, auch die Bergspezialisten, klar hinter sich. Der Weltmeister profitierte dabei von der Rivalität der Belgier Van Avermaet und Gilbert, die sich nicht nur Chancen auf den Etappensieg ausgerechnet hatten.
Gilbert hatte auch das Gelbe Trikot vor Augen, als er 700 Meter vor der Ziellinie den Sprint anzog. Van Avermaet konterte, hängte sich an das Hinterrad von Philippe Gilbert und brachte so Peter Sagan in eine hervorragende Ausgangsposition. Als Van Avermaet Gilbert überholte zog Sagan von hinten problemlos an den beiden Belgiern vorbei. Nur der Italiener Colbrelli konnte folgen, verlor aber den Sprint gegen Sagan mit einer ganzen Radlänge Rückstand. Gilbert wurde Dritter und verbesserte sich auch in der Gesamtwertung auf den dritten Platz hinter Van Avermaet und Van Garderen.
Zwei Radprofis konnten am Mittwoch die Tour de France nicht weiterfahren. Der Belgier Tiesje Benoot gab nach seinem schweren Sturz am Dienstag auf. Der Australier Michael Matthews, immerhin der Gewinner der Punktwertung des vergangenen Jahres, musste wegen einer Darmgrippe die Segel streichen.
Am Donnerstag muss die Schwierigkeit des Tages, der Berg "Mûr de Bretagne" mit einem durchschnittlichen Steigungsgrad von 7 Prozent, gleich zweimal überwunden werden. Und das im Finale. Die Radprofis erwartet also ein ähnlich schwierige Ankunft wie am Mittwoch in Quimper.
Werner Barth