Die Fußball-Experten auf der ganzen Welt sind sich wieder einmal einig und zählen Belgien nach der WM 2014 und der EM 2016 erneut zum erweiterten Kreis der Favoriten. Die letzten Testspiele vor der Abreise haben auf jeden Fall Mut gemacht. Gegen den stärksten Gegner zu Beginn, nämlich Portugal, haben die Belgier aber noch nicht so sehr überzeugt. Gegen die - zugegebenermaßen eher mittelmäßigen - Mannschaften wie Ägypten oder Costa Rica ging die Formkurve schon weit nach oben.
Auftaktgegner Panama kann bei allem Respekt vor dem Gegner nur als weiteres Testspiel vor den beiden richtungsweisenden Spielen gegen Tunesien und England gesehen werden.
Tunesien agiert meist als guter Block und kann das Spiel schnell umschalten, damit haben die Teufel manchmal ihre Probleme. Die Engländer gelten als junge und hungrige Truppe, dürften aber für die mittlerweile erfahrene Mannschaft von Roberto Martinez kein Problem sein.
Anders sieht es da schon in einem möglichen Achtelfinale aus. Hier sind Japan oder Senegal, das Land des AS-Spielers Moussa Wagué, die Wunschkandidaten. Kolumbien und Polen, mit Superstar Robert Lewandowski, gelten aber als die wahrscheinlichen Gegner.
Das Achtelfinale darf aber nicht der Anspruch der Roten Teufel sein. Die Belgier scheinen endlich eine Einheit zu bilden und sind fest entschlossen, den WM-Pokal endlich einmal nach Belgien zu holen.
Den Teufeln wird oft nachgesagt, dass die Siegermentalität fehlt. Nationen mit eingebauter Siegermentalität, wie Italien oder die Niederlande, sind gar nicht erst vor Ort. Vielleicht schaffen es die Teufel, die Schmach von der EM vergessen zu machen und sich den Weg bis ins Finale von Moskau zu ebnen. Wenn die Konstanz der letzten Woche gehalten werden kann, ist für die Teufel vieles möglich.
Christophe Ramjoie