Roberto Martinez nahm im Vergleich zum letzten Test am Samstagabend gegen Portugal zwei Veränderungen vor. Witsel kam für Dembélé in die Startelf. Etwas eigenartig war die Hereinnahme des 24. Mannes im WM-Kader der Teufel, Laurent Ciman, der nur im Falle bei der WM zum Einsatz kommen wird, wenn Kompany nicht rechtzeitig für das erste Gruppenspiel gegen Panama nicht fit sein sollte.
Bei den Ägyptern fehlte der Superstar vom FC Liverpool, Mo Salah, der ja seit dem Champions-League-Finale gegen Madrid verletzt ist. Das König-Baudouin-Stadion war für den vorletzten Test vor der WM in Russland nicht ausverkauft.
Eine unschöne Aktion gab es gleich zu Beginn, als Eden Hazard in der 2. Minute von den Beinen geholt wurde. Für den etwas übereifrigen Tarek Hamed gab es die Gelbe Karte. Die Belgier zeigten sich unbeeindruckt von der ägyptischen Härte und kombinierten ordentlich in Richtung Strafraum.
In der 6. Minute verpassten Lukaku und Carrasco die scharfe Hereingabe von Kevin De Bruyne von der rechten Seite. Nach einem Schuss von Elneny in Richtung belgisches Tor, antwortete Belgien mit der bis dahin besten Möglichkeit das Spiels durch Napoli-Spieler Dries Mertens. Der routinierte Elhadary im ägyptischen Tor konnte die erste Herausforderung meistern, war der Schuss auch etwas zu wenig platziert.
Mertens wurde wenig später zum Flankengeber über rechts. Die Hereingabe erreichte den zentral stehenden Lukaku. Der Schuss der Sturmspitze ging hart neben das Tor.
Das Spiel glich mit zunehmender Spieldauer immer mehr einem Handballspiel, weil sich die Ägypter vor den eigenen Strafraum zurückzogen. Wie ein solcher Riegel zu knacken ist, zeigten Hazard und Lukaku. Der wendige Kapitän konnte nach ein paar Körpertäuschungen auf das ägyptische Tor abziehen. Elhadary konnte den Ball nicht festhalten. Lukaku hatte aufgepasst und netzte zum 1:0 ein. Der 34. Treffer des 25-jährigen im Dienste der Nationalmannschaft.
Der Vorbereiter wurde in der 38. Minute zum Torschützen. Carrasco setzte über die linke Seite vor der Torauslinie nach und brachte den Ball zum zentral frei stehenden Hazard, der das Leder eiskalt aus 11 Metern in die Maschen beförderte. (2:0)
Wie schon beim Portugal-Spiel am Samstag wechselte Nationalcoach Martinez gleich vier Mal aus. Dries Mertens, Eden Hazard, Axel Witsel und Romelu Lukaku hatten genug gezeigt. Nacer Chadli, Adnan Januzaj, Marouane Fellaini und Michy Batshuayi bekamen 45 Minuten Spielpraxis bei den Teufeln.
Auch die zweite Garde der Teufel war der Nummer 46 der FIFA-Weltrangliste überlegen. Nach 52 Minuten wurde ein abgefälschter Schuss von Toby Alderweireld richtig gefährlich für die Ägypter.
Der Defensivspieler hatte in der 59. Minute so seine Mühe mit dem kurz zuvor eingewechselten Trezeguet. Den Schuss des Ex-Anderlecht Spielers konnte Courtois aber problemlos parieren und den Gegentreffer verhindern.
Zehn Minuten später verpasste Carrasco die Vorentscheidung. Der Schuss des Flügelspielers fand zwar die Lücke durch die Abwehr, konnte aber vom ägyptischen Schlussmann am Einschlag gehindert werden. Nach 70 Minuten hatte dann auch Meunier genug geleistet. Für ihn kam Gladbach-Spieler Thorgan Hazard. Auch Ägypten wechselte munter durch. Das wirkte sich auf den Spielfluss aus.
Batshuayi blieb nach seiner überstandenen Verletzung im zweiten Durchgang weitestgehend unauffällig. Der BVB-Stürmer hatte in der 83. Minute seine beste Szene. Sein Versuch ging neben das Tor der Gäste. Zwei Minuten später war der Schuss von Januzaj schon etwas platzierter, aber keine Gefahr für den eingewechselten Reservekeeper der Ägypter. In der Nachspielzeit war es Batshuayi, der den entscheidenden Tempowechsel machte, der schlussendlich für den 3:0-Endstand durch Fellaini sorgte.
Am kommenden Montag bestreiten die Roten Teufel ihr letztes Testspiel vor der WM. Gegner ist Costa Rica. Am 18. Juni bestreiten die Belgier ihr erstes Vorrundenspiel bei der WM. Gegner zum WM-Auftakt der Teufel in Sotschi ist Panama.