Das Spiel gegen WM-Teilnehmer Saudi-Arabien war ein regelrechter Ladenhüter. Gerade einmal 22.000 Zuschauer wollten dem Auftritt der Roten Teufel im Brüsseler König-Baudouin-Stadion beiwohnen.
Keine Überraschungen gab es in der Startelf der Roten Teufel. Im Tor stand Simon Mignolet für den verletzten Thibaut Courtois. Davor eine Abwehrkette mit Alderweireld, Kompany und Vertonghen. Für Rekordnationalspieler Vertonghen war es der 99. Einsatz im Dress der Nationalmannschaft. Auf den Außenbahnen standen Meunier und Carrasco. Das Mittelfeld bevölkerten De Bruyne und Witsel. Hazard und Mertens agierten als Unterstützung für die einzig nominelle Spitze Lukaku.
Bei Saudi-Arabien standen zum Großteil für unsere Breitengrade völlig unbekannte Spieler auf dem Platz. Lediglich Hawsawi dürfte einigen Fans von Rekordlandesmeister Anderlecht ein Begriff sein. Zwei Mal kam der Saudi für den RSC Anderlecht zum Einsatz.
Die in gelb gekleideten Teufel legten stark los und hatten in den ersten vier Minuten gleich mehrere Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Die Gäste aus Saudi-Arabien schossen durch Muath gefährlich auf das belgische Tor. Mignolet konnte klären. Drei Minuten später dann die belgische Führung durch einen flachen, präzisen und harten Schuss von Romelu Lukaku von der Strafraumgrenze. Fawaz Algarni im Tor der Saudis hatte das Nachsehen.
Lukaku wurde in der 21. Minute durch Kapitän Eden Hazard in Szene gesetzt. Der saudische Schlussmann konnte klären. Im Anschluss gab es lange Zeit Leerlauf, was die Torraumszenen anbelangt - bis zu einem technischen Kabinettsstückchen von Eden Hazard, das Romelu Lukaku erreichte, der erneut links flach einschieben konnte, diesmal aber etwas gefühlvoller. Es war der 33. Treffer des bulligen Stürmers in seinem 66. Einsatz für die Roten Teufel.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit wechselte Roberto Martinez doppelt. Kompany und Carrasco hatten Dienstschluss. Vermaelen nahm den Platz Kompanys ein. Brügge-Spieler Limbombe kam zu seinem Debüt im Dress der Nationalmannschaft. Die Teufel blieben tonangebend und waren nun in Spiellaune. Die saudische Abwehr wurde immer anfälliger und daraus ergaben sich Chancen für die Hausherren.
In der 56. Minute wollten die Teufel den Ball am liebsten ins Tor tragen, Eden Hazard setzte das Leder schließlich an die Latte. Im Stadion wurde es so richtig laut, als Radja Nainggollan für Dries Mertens in der 59. Minute eingewechselt wurde. Ein Wink mit dem Zaunpfahl der Fans in Richtung Roberto Martinez, der den "Ninja" zuletzt einige Male nicht in die Nationalmannschaft einberufen hatte. Die Einwechslung von Michy Batshuayi für Eden Hazard geriet da fast schon zur Nebensache.
Die Auswechslungen änderten nichts an der belgischen Dominanz auf dem Platz. Die Saudis tauchten in der 65. Minute in Person Almuwallads vor Mignolet auf. Der saudische Stürmer konnte aber keinen Schaden anrichten. Eine Minute später erreichte De Bruyne mit einem zentimetergenauen Pass Lukaku, der seinen dritten Treffer des Abends verpasste. Die Belgier drückten weiter und erarbeiteten sich noch weitere Torchancen, gingen aber fast schon fahrlässig damit um.
In der 77. Minute erhöhte BVB-Stürmer Batshuayi auf 3:0 nach starkem Zuspiel von De Bruyne. Eine Minute später wurde der Vorbereiter zum Vollstrecker. De Bruyne war es, der zum 4:0 traf. Wenig später war Schluss für den City-Spieler und Mousa Dembélé durfte die letzten Minuten Spielpraxis mit den Teufeln sammeln. Am Resultat änderte sich nichts mehr.
Der nächste Test der Roten Teufel vor dem WM findet in Brüssel am 2. Juni gegen Portugal statt. Das wird dann ein richtiger Gradmesser im Hinblick auf die Weltmeisterschaft.
Christophe Ramjoie