Den letzten Samstag im September streichen sich Motorsportfans in unserer Region immer ganz dick an. Denn dann wird in den fünf Eifelgemeinden die East Belgian Rallye gefahren, der vorletzte Lauf zur Landesmeisterschaft. Ausgerichtet wird die Rallye vom AMC St. Vith und vom Automobilclub aus Tielt.
In St. Vith könnte wieder die Entscheidung um den Meistertitel fallen. Skoda-Fahrer Vincent Verschueren hat 16 Punkte Vorsprung auf Kevin Abbring im Peugeot 208 T16 R5, den AMC-Präsident Herbert Simon als großen Favoriten für den Sieg in St. Vith sieht.
"Verschueren wird nicht volle Pulle fahren, weil er ja an die Meisterschaft denken muss, aber Abbring wird Gas geben, und auch der Vorjahressieger Cédric Cherain im Citroën. Aber es gibt noch andere Siegesanwärter wie zum Beispiel Guillaume Dilley auf einem Hyundai, Ghislain De Mevius auf Skoda oder Kevin Demaerschalk auf einem Citroën", erklärte Herbert Simon am Freitagnachmittag im BRF-Interview.
Kurz vor Nennschluss kam ein weiterer Kandidat hinzu: Kris Princen (Skoda) entschied sich am Freitagabend, nun doch die East Belgian Rallye zu fahren. Wie Abbring hat Princen 16 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Verschueren. Nach der letzten Rallye hatte er angekündigt, diese Saison nicht mehr anzutreten.
Hommes-Hommes und andere Locals
Insgesamt sind rund 20 Fahrzeuge in den tonangebenden Hauptklassen (WRC, R5 und GT) am Start, darunter auch ein ostbelgisches Duo. Die Brüder Kevin und Marco Hommes aus Montenau treten erneut im Peugeot 208 T16 R5 aus Frankreich an. "Sie werden versuchen, besser abzuschneiden als letztes Jahr. Es ist ihr zweiter Einsatz mit dem gleichen Auto. Ich würde sagen, dass sie unter den Top zehn landen können." 2016 fuhren die Brüder auf Platz 16.
Auch Stephan Hermann hat das Ziel, in seinem neuen Fiat Punto S1600 (Klasse RC3) unter die besten zehn zu fahren. Weitere Ostbelgier auf der Teilnehmerliste sind Rainer Hermann (Opel Ascona 400, Historic) und Tobias Brüls (Peugeot 208 R2).
Im Rallye-Kriterium sind weitere Regionalfahrer am Start. "Das ist in der Tat die Kategorie für die Ostbelgier. Der AMC ist vertreten, Old School Racing aus Eupen und das East Belgium Racing Team aus Malmedy." Yannick Neuville steuert ein altes Einsatzfahrzeug seines Bruders Thierry Neuville, einen Citroën C2R2 Max, als Vorwagen. WM-Fahrer Thierry Neuville ist als Zuschauer dabei.
Insgesamt sind 120 Fahrzeuge am Start, Slowly Sideways eingerechnet. Die Oldtimer fahren vor den Rallye-Teilnehmern und machen jedes Jahr eine Menge Spektakel - als Aufwärmübung für die Zuschauer.
Shakedown in Maldingen - Straßenarbeiten
Ein Aufwärmtraining für die Fahrer gibt es bereits am Donnerstag vor der Rallye, beim Shakedown. "Diesmal ist Burg-Reuland dran. Die Dorfgruppe Maldingen hat sich angeboten, diesen Shakedown mit dem TAC und dem AMC zu organisieren", erklärt Simon.
"In Maldingen selbst wird es einen Zuschauerpunkt geben und auch in Braunlauf. Ab 17 Uhr wird gestartet, ein sehr spektakulärer Rundkurs, zum Teil schotterartig, also da wird es rundgehen."
Durch die Straßenarbeiten zwischen St. Vith, Amel und Büllingen wurde der Start der WP Amel nach Meyerode verlegt. Für die Zuschauer ist die Straße allerdings geöffnet.
Neu ist auch, dass die WP Bütgenbach zum Teil in umgekehrter Richtung gefahren wird und leicht anders verläuft. Die anderen drei WP Büllingen, St. Vith und Burg-Reuland bleiben unverändert.
Katrin Margraff - Foto: Herbert Simon