Bis zum letzten der sechs Berge der Etappe am Donnerstag tat sich nichts. Die Sky-Mannschaft von Titelverteidiger Christopher Froome kontrollierte das Rennen von Anfang an. Es gab keine Angriffe auf das Gelbe Trikot.
In der letzten Steigung, ein Kilometer vor der Ziellinie, hat Froome dann Probleme. Er muss die Gegner ziehen lassen, die im Sprint diese Bergetappe unter sich ausmachen. Der Franzose Romain Bardet ist auf den letzten Metern der Stärkste und gewinnt mit zwei Sekunden Vorsprung vor dem Kolubianer Rigoberto Uran und dem Italiener Fabio Aru.
Froome nur Siebter
Froome wird nur Siebter mit 22 Sekunden Rückstand. Damit hat der Brite jetzt in der Gesamtwertung sechs Sekunden Rückstand auf den neuen Träger des Gelben Trikots, Fabio Aru. Der Franzose Bardet ist Dritter der Gesamtwertung mit einem Rückstand von 25 Sekunden Rückstand. Uran folgt nach 35 Sekunden.
Die Tour de France ist nicht entschieden, aber Christopher Froome ist deutlich schwächer als in den letzten Jahren. Der Brite bleibt allerdings der beste Zeitfahrer des Spitzenquartetts, was am Ende den Ausschlag geben könnte. Es sei denn Froome verliert am Freitag auf der zweiten und letzten Pyrenäen-Etappe noch mehr Zeit auf seine Konkurrenten. Dafür müssten Aru, Bardet und Uran aber angreifen, was sie es am Donnerstag erst einen Kilometer vor dem Ziel gemacht haben. Das ist zu wenig, um eine Tour de France zu gewinnen.
Etappensieg für Van Avermaet möglich?
Die Etappe am Freitag ist kurz, nur 100 Kilometer lang, aber mit drei Bergen der 1. Kategorie. Eine Etappe, auf der Greg Van Avermaet Chancen eingeräumt werden. Der Flame mag kurze Power-Strecken mit hohen Schwierigskeitsgraden. Vielleicht ist die letzte Pyrenäen-Etappe auch schon die letzte Möglichkeit für einen belgischen Etappensieg bei der diesjährigen Tour.
Text: Werner Barth/BRF Foto: David Stockman/Belga