Erst 300 Meter vor dem Ziel wurde der letzte Ausreißer eingeholt, der Pole Maciej Bodnar. Danach hatten wieder die Sprinter das Wort, und natürlich ging der Sieg an Marcel Kittel. Bereits zum fünften Mal war der Deutsche bei einer Massenankunft der Schnellste. Diesmal siegte Kittel problemlos vor dem Niederländer Dylan Groenewegen und dem Norweger Edvald Boasson Hagen. André Greipel, der versucht hatte sich im Sprint an das Hinterrad von Kittel zu hängen, wurde Siebter.
Es war die zweite Flachetappe hintereinander, mit wenigen, um nicht zu sagen, überhaupt keinen Höhepunkten.
Zeit für die Kommentatoren, allgemeinen Fragen nachzugehen. Bei der VRT wurde diskutiert, ob die Tour de France im Vergleich zum Giro und zur Vuelta noch immer unangefochten die Nummer 1 sei. Langweilige Etappen wie bei Tour am Dienstag und Donnerstag gebe es beim Giro und vor allem bei der Vuelta nicht, mit ihren zahlreichen Bergankünften.
Die Kommentatoren der RTBF diskutierten die belgische Bilanz. Fast an jedem Tour-Tag habe sich bislang mindestens ein belgischer Fahrer durch Angriffslust oder gute Mannschaftsarbeit ausgezeichnet und für Respekt im Fahrerlager gesorgt. Anderseits mussten die Kollegen einräumen, dass ein belgischer Etappensieg noch auf sich warten lässt.
Der Brite Chris Froome und seine Rivalen Fabio Aru aus Italien und Romain Bardet aus Frankreich haben vor dem Einstieg in die Pyrenäen ihre Kräfte geschont. Froome liegt 18 Sekunden vor Aru und 51 Sekunden vor Bardet. Noch kein beruhigender Vorsprung, auch wenn die Alpen schon hinter uns liegen.
Am Donnerstag erwartet die Fahrer die längste Etappe in den Pyrenäen mit anspruchsvollen Programm. 3 Berge auf den letzten 30 Kilometern, wobei das Finale einen 200 Meter langen Anstieg von 16 Prozent anzubieten hat. Ein Bergspezialist wird den Etappensieg davontragen, davon ist auszugehen. Ob sich auch der Toursieg schon entscheidet, ist weniger wahrscheinlich.
B/WB