Volkswagen hat am Mittwoch offiziell den Ausstieg aus der Rallye-Weltmeisterschaft bekannt gegeben. Eigentlich wollte die Marke bis 2019 in der Rallye-WM bleiben. Nach der Rallye Australien ist nun jedoch vorzeitig Schluss. "In der WRC haben wir unsere sportlichen Ziele weit übertroffen, nun werden wir Volkswagen Motorsport neu ausrichten", erklärte Entwicklungsvorstand Frank Welsch. Der Konzern steht durch den Dieselskandal unter Druck und muss sparen.
In den letzten vier Jahren gingen die WM-Titel für Fahrer, Beifahrer und Hersteller an Volkswagen Motorsport. "Natürlich bedauern wir den Abschied aus der WRC sehr – für die Marke Volkswagen war es das bislang erfolgreichste Kapitel ihrer Motorsport-Geschichte. Die Mannschaft hat Großartiges geleistet", sagt Direktor Sven Smeets.
"Gleichzeitig ist unser Blick nach vorne gerichtet, denn wir sind uns der großen Herausforderungen des gesamten Unternehmens bewusst. Mit unserer Neuausrichtung möchten wir einen Beitrag für den Erfolg der Marke Volkswagen leisten. Von nun an liegt der Fokus auf kommenden Technologien im Motorsport sowie auf unserem Kundensport-Angebot, welches wir noch breiter und attraktiver aufstellen werden."
Volkswagen will neben dem Golf GTI TCR und dem Rallycross-Beetle auch einen Polo R5 bauen. Das Auto soll ab 2018 für Kunden zur Verfügung stehen.
Wohin geht Ogier?
Der VW-Ausstieg trübt die Aussicht auf das neue Jahr erheblich. Aber mit Citroën und Toyota kehren zwei starke Marken in die Topliga zurück und der Wechsel auf das neue WRC-Reglement verspricht schon jetzt eine spektakuläre Saison. Auf den Fahrermarkt 2017 hat die Entscheidung erheblichen Einfluss. Außer M-Sport haben zwar alle Teams ihre Cockpits bereits besetzt, aber nun wird sich zeigen, wie wasserdicht die einzelnen Verträge tatsächlich sind.
Hyundai besitzt mit Thierry Neuville, Dani Sordo und Hayden Paddon die vielleicht beste Fahrerpaarung der Weltmeisterschaft, hier sind keine Veränderungen zu erwarten. Ganz im Gegensatz zu Citroën. Bereits am Vorabend der Wales Rally GB trafen Teamchef Yves Matton und der Weltmeister bei einer Veranstaltung zusammen. Das anschließende Gespräch unter vier Augen könnte für ein erstes Ausloten der Möglichkeiten genutzt worden sein.
Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen werden sich ebenfalls keine Sorgen um ein Cockpit im nächsten Jahr machen müssen. Geht Ogier zu Citroën, bleiben noch Toyota und M-Sport.
mitt/rallyemag/km - Bild: Willy Weyens