Russland kann bei den Sommerspielen in Rio de Janeiro 271 Athleten an den Start schicken. Kurz vor der Eröffnungsfeier bekam Russland vom Internationalen Olympischen Komitee die Liste der für sauber erklärten Sportler. Die russische Mannschaft ist wegen des Dopingskandals stark dezimiert. Von vorn herein ausgeschlossen sind die Leichtathleten und Gewichtheber Russlands.
Auch Whistleblowerin Julia Stepanowa kann wieder auf einen Start bei den Olympischen Spielen in Rio hoffen. Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat den Ausschluss von früher gedopten russischen Athleten von den Olympischen Spielen in Rio als "nicht durchsetzbar" abgelehnt.
Das IOC hatte nicht nur entschieden, dass die internationalen Sportfachverbände und der CAS jeden nominierten Sportler überprüfen sollen, ob er nachweislich sauber ist. Vielmehr hatte das IOC auch verfügt, dass ehemals gedopte Russen ein Start bei den Sommerspielen verweigert wird. Diese Auflage kippte der CAS nun.
Das Gericht gab damit der russischen Schwimm-Weltmeisterin Julia Jefimowa und den beiden Ruderern Anastassija Karabelschtschikowa und
Iwan Podschiwalow teilweise recht. Sie hatten Einspruch gegen diese Doppelbestrafung eingelegt. Allerdings wies der CAS den Antrag der
Athleten auf Erteilung einer direkten Starterlaubnis ebenfalls zurück. Wer über die Teilnahme nun letztlich bestimmt, blieb nach der Mitteilung zunächst offen.
Auch die Wackelkandidaten im Schwimmen, Wladimir Morosow und Nikita Lobinzew, wurden letztlich von der IOC-Dreier-Kommission durchgewunken. Der Schwimm-Weltverband FINA hatte beide zunächst gesperrt. Nachdem allerdings der CAS die Entscheidung revidiert hatte, gab auch das IOC grünes Licht.
Einfacher war es da in anderen Sportarten. Dass alle elf russischen Judoka teilnehmen werden, dürfte Präsident Wladimir Putin, der selbst gern auf der Matte kämpft, besonders freuen. Im Boxen sind elf, im Schießen 18, im Bogenschießen drei und im Tennis acht Sportler dabei, auch das 17-köpfige Frauen-Handball-Team und die insgesamt 20 Rhythmischen Sportgymnastinnen und Trampolinsportler sind dabei.
Golferin Maria Wertschenowa darf beim Olympia-Comeback ihrer Sportart nach 112 Jahren mitwirken. Gleiches gilt für die sechs russischen Segler, die drei Tischtennis- und vier Badminton-Spieler sowie die fünf Reiter. Bestätigt wurde Weitspringerin Darja Klischina, die vom Weltverband als einzige Leichtathletin dem Komplett-Ausschluss entkam. Klischina lebt in Florida und wies hinreichend Dopingkontrollen nach.
dpa/est