Entgegen den Erwartungen ist es in Montpellier nicht zu einem Massensprint gekommen. Die Wetterverhältnisse sorgten für ein anderes Drehbuch: Der starke Wind, der den Fahrern den ganzen Tag lang zu schaffen machte, riss das Feld bei einer Tempoverschärfung kurz vor dem Ziel noch einmal komplett auseinander. In diesem Moment passten Chris Froome und Peter Sagan am besten auf. Mit jeweils einem Helfer kamen die beiden als Quartett auf die Zielgerade.
Sprintsieger wurde natürlich Peter Sagan, der wertvolle Punkte für sein grünes Trikot sammelte. Der Träger des gelben Trikots, Chris Froome, sammelte seinerseits wieder ein paar Sekunden gegenüber seinen Konkurrenten in der Gesamtwertung, weil das Hauptfeld mit einem Rückstand von sechs Sekunden das Ziel in Montpellier erreichte. Froome führt jetzt mit 28 Sekunden vor Yates, 31 vor Martin und 35 Sekunden vor Quintana.
Montpellier war schon öfter Etappenziel bei der Tour de France. 2005 gewann Robbie McEwen, 2007 Robert Hunter, 2011 Marc Cavendish und 2013 André Greipel. Cavendish und Greipel waren am Mittwoch auch dabei, kamen aber aufgrund des Überraschungsangriffs von Froome und Sagan nicht zum Einsatz.
Der französische Meister Arthur Vichot und der Australier Leigh Howard hatten sich schon früh, nach nur acht Kilometern, vom Feld gelöst und fuhren bis zu fünf Minuten Vorsprung heraus. Das Spitzenduo wurde allerdings 60 Kilometer vor dem Ziel eingeholt. Aufgrund der extremen Wetterbedingungen kam es zu einigen Stürzen. Auch Jurgen Van den Broeck gehörte zu den Opfern.
Der starke Wind wird auch am Donnerstag auf der Etappe zum Mont Ventoux erwartet. Die Rennleitung überlegt deshalb, das Ziel der Etappe zu verlegen. Mit Windböen von 80 Kilometern pro Stunde wird auf dem Mont Ventoux gerechnet. Deshalb soll die Etappe um sechs Kilometer verkürzt werden und bereits auf der Höhe von Chalet Reynard enden.
belga/wb - Bild: David Stockman/BELGA