Auf der Etappe von Escaldes-Engordany nach Revel wurde wieder von Beginn an hohes Tempo gefahren und es kam zu zahlreichen Ausreißversuchen. Bei Weltmeister Peter Sagan war die Angriffslust am größten. Folglich wurde der Slowake auch mit dem Tagespreis für den kämpferischsten Fahrer ausgezeichnet. Sagan war praktisch immer mit vorn dabei. Sowohl auf dem Port d'Envalira, der letzten Pyrenäen-Schwierigkeit gleich zu Beginn der Etappe, als auch am Ende in Revel, wo eine Ausreißergruppe von sechs Fahrern das Ziel mit einem deutlichen Vorsprung erreichte.
Diese Ausreißergruppe war hochkarätig besetzt: Neben Weltmeister Peter Sagan waren der norwegische Meister Edvald Boasson Hagen und der australische Sprinter Michael Matthews dabei. Und der unverwüstliche Greg Van Avermaet, der offenbar den Ruhetag am Montag dazu genutzt hatte, neue Kräfte zu tanken. Van Avermaet hielt sich zunächst im Finale zurück und setzte alles auf den Sprint. Van Avermaet war es auch, der den Sprint 500 Meter vor dem Ziel anzog, doch er war den Spezialisten Sagan, Boasson Hagen und Matthews nicht gewachsen.
Am Ende gewann der Australier Michael Mattews, der damit für seine Passivität während des ganzen Rennens belohnt wurde. Ohne einen Meter Führungsarbeit geleistet zu haben, schoss Matthews kurz vor der Ziellinie aus dem Windschatten von Peter Sagan hervor und gewann die Etappe in Revel. Sagan verpasste damit seinen zweiten Etappensieg bei der Tour 2016. Der Weltmeister konnte allerdings wohl das grüne Trikot von Mark Cavendish übernehmen, aufgrund der gesammelten Punkte bei den Zwischensprints der Etappe. Edvald Boasson Hagen wurde Dritter. Für Greg Van Avermaet blieb nur Rang 4, vor dem Franzosen Samuel Dumoulin und Daryl Impey aus Neuseeland.
In der Gesamtwertung blieb alles beim alten. Das Hauptfeld mit den Top 10 erreichte das Ziel geschlossen mit einem Rückstand von über neun Minuten. Für Chris Froome war es am Dienstag nur eine Übergangsetappe auf dem Weg zu den Alpen. Wie alle Favoriten wartet der Brite auf den Mont Ventoux am Donnerstag.
belga/wb - Bild: David Stockman/AFP