Julia Stepanowa darf bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Amsterdam als neutrale Athletin an den Start gehen. Die Kronzeugin des russischen Doping-Skandals erhielt vom Weltverband IAAF am Freitag die Starterlaubnis und kann nun auch auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro hoffen. Die IAAF habe die Organisatoren über die Starterlaubnis informiert, teilte der Verband mit. Insgesamt hätten mehr als 80 russische Athleten den Antrag gestellt, unter der Regel 22.1A(c) an den Start gehen zu dürfen.
Bei der EM vom 6. bis 10. Juli wird Stepanowa bereits am ersten Wettkampftag im Blickpunkt des Interesses stehen. Um 18:25 Uhr beginnen am Mittwoch im Olympiastadion die Vorläufe über 800 Meter der Frauen. Dabei feiert sie drei Tage nach ihrem 30. Geburtstag ihr Comeback als Läuferin unter neutraler Flagge, da Russlands Verband von der IAAF suspendiert wurde. Es dürfen nur Leichtathleten aus dem Land teilnehmen, wenn sie außerhalb der Staatsgrenze leben und sich unabhängigen Doping-Kontrollen unterworfen haben.
Stepanowa hatte im ARD-Dokumentarfilm "Geheimsache Doping - Wie Russland seine Sieger macht" erklärt, dass die Erfolge russischer Leichtathleten Ergebnis von systematischem Doping, Vertuschung von Kontrollen und Korruption waren.
dpa/jp/sr