Die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft hatte Oikos kürzlich ein Ende der Bezuschussung angekündigt. [Alle Beiträge zum Thema hier]
Bei dem Protest, der auch im Plenum fortgesetzt wird, werden Plakate mit Unterstützungsparolen für Oikos hochgehalten. Darauf zu lesen ist: "Oikos ist unser Partner" und "Wir brauchen Gesichter, Namen, Freunde".
Am Mittwochnachmittag fand im PDG der Ausschuss zur Regierungskontrolle im Bereich Soziales statt. Franziska Franzen (Ecolo) kritisierte hier die Entscheidung von Sozialminister Antonios Antoniadis (SP). Franzen warf dem Minister eine fehlende Konzertierung sowie vorschnelles Handeln vor. Sie forderte ihn auf, seinen Beschluss noch mal zu überdenken.
Antoniadis erklärte, im Zentrum seiner Entscheidung habe aber das Wohl der betroffenen Jugendlichen gestanden. Es gehe nicht darum, Strukturen am Leben zu halten. Sozial gefährdete Jugendliche müssten optimal begleitet werden. Der Fachbereich Jugendhilfe habe bereits in der letzten Legislatur Mängel in der Betreuung durch Oikos festgestellt. Die Bereitschaft der Oikos-Träger zur Verbesserung der Struktur sei aber leider destruktiv gewesen, so Antoniadis.
Und weiter: Die Vermischung der Tätigkeiten der V.o.G. Oikos sei ungesund gewesen. Zudem gab es keine deutliche Trennung des Eigentums der Mitarbeiter und der V.o.G.
Die Oikos-Geschäftsführer, Herr Funk und seine Frau, sind keine anerkannte Pflegefamilie. Eine sofortige Entfernung der Jugendlichen aus dem Sozialbetrieb sei aber nicht nötig, da für die Betroffenen keine akute Gefahr besteht, so Antoniadis. Franzen erklärte, an der Schließung von Oikos sei von Seiten der Regierung über Jahre hinweg gearbeitet worden.
Michael Balter (Vivant) fragte im Ausschuss, warum das Parlament nicht vorab über die angeblichen Probleme von Oikos informiert worden sei. Bislang habe er nie etwas Negatives über die Vereinigung gehört.
Franzen fügte hinzu: "Ihre Aussagen werden das soziale Engagement der Bürger nicht fördern. Arme DG."
Parlamentarier der drei Oppositionsparteien reichten gemeinsam einen Begründeten Antrag ein. Darin wird die Regierung aufgefordert, einen Prozess einzuleiten, um die Differenzen mit Oikos zwecks Auftragsverlängerung zu überwinden. Parlamentarier der Mehrheit reichten ebenfalls einen 'Begründeten Antrag' ein, der die Regierung auffordert, an ihrem Entschluss festzuhalten.
Abgestimmt wird darüber in der nächsten Plenarsitzung am 30. Mai.
Text und Bilder: Manuel Zimmermann
Fragt sich nur, ob die "Inhaber" des PDG sich davon abhalten lassen, sich weiterhin auf Kosten der wirklich arbeitenden Bevölkerung, zu bereichern.
Wie "krank" müssen die Mehrheitspolitiker sein um nicht mal prüfen zu wollen, ob die Differenzen mit Oikos ggf. nicht doch überwunden werden könnten, bzw nicht mal der Frage nachgehen zu wollen, was sich bei Oikos ggf. ändern müsste, um die Auftragsverlängerung doch noch zu erreichen.
Andererseits sucht die DG inständigst neue Aufnahmefamilien für Jugendliche. Wer sich jetzt noch dafür hergibt ist selber Schuld; irgendwann steht dann wohl auch der "griechische Minister" in ihrem Wohnzimmer ...
Hut ab vor Herrn Funk, der sich und seine Familie (und einiges an Geld) stets in den Dienst am Menschen stellt, und das nicht nur bei Oikos (auch Ephata u.v.a.m). Bleiben Sie motiviert !