Bei einem schweren Unwetter mit Blitzeinschlägen sind auf dem Gelände des Festivals "Rock am Ring" 33 Menschen verletzt worden. Mittlerweile gehe es aber allen wieder gut, sagte Yvonne Kuhn von der ärztlichen Leitung auf dem Festivalgelände in Mendig am Samstag. Spätestens an diesem Sonntag könnten alle eingelieferten Verletzten wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Insgesamt drei Blitze waren in der Nacht auf Samstag auf dem Gelände eingeschlagen, wie Polizeisprecher Gerd Bertram sagte. Der erste ging gegen 01.30 Uhr im Backstage-Bereich einer Bühne nieder. Dabei erlitten acht Mitarbeiter des Bühnenpersonals Verletzungen. Als später ein weiteres Gewitter vorhergesagt wurde, beendeten die Veranstalter ein Konzert von Fritz Kalkbrenner.
Besucher, die noch vor der Bühne waren, wurden in größere Zelte gebeten. Zu den weiteren Einschlägen kam es gegen 3.30 Uhr auf einem Campingplatz sowie um kurz nach 4.00 Uhr nahe des Towers des Flugplatzes. Bei den anderen 25 Verletzten handelte es sich Kuhn zufolge um Besucher des Events.
Niemand sei direkt von einem Blitz getroffen worden. Die Verletzten hätten Kontakt zu Gegenständen gehabt, die den Strom der Blitze weitergeleitet hätten - etwa Metallgitter. Geklagt hätten einige über Muskelschwäche sowie Herz- und Kreislauf-Beschwerden.
Festival geht weiter
Das Programm von "Rock am Ring" soll nach Angaben von Veranstalter Marek Lieberberg wie geplant bis Sonntag weitergehen. An der Bühne sei eine Leitung von einem Blitz getroffen worden. "Die wird jetzt zusätzlich abgedeckt", sagte er. Das Ende des Kalkbrenner-Konzertes sei ruhig abgelaufen, Panik habe es keine gegeben.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz (beide SPD) besuchten am Samstag das Festival-Gelände. Lewentz lobte den Einsatz der Rettungskräfte in der Nacht. "Es ist sehr professionell abgelaufen." Es sei alles unter Kontrolle gewesen. Er freue sich sehr, dass es allen Verletzten wieder besser gehe. In einer gemeinsamen Mitteilung von Dreyer und Lewentz hieß es: "Die Sicherheit der vielen zehntausend Zuschauer hat immer im Fokus gestanden."
Auch Lewentz' vier Kinder sind bei "Rock am Ring" und waren seinen Angaben zufolge in der Nacht auf dem Gelände. "Natürlich denkt man da sofort dran", sagte Lewentz. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte in der Nacht vor Gewittern im Großraum rund um das Festival gewarnt. Für den betroffenen Landkreis Mayen-Koblenz sei um 0.16 Uhr auf das potenziell gefährliche Gewitter hingewiesen worden, sagte DWD-Meteorologin Anna Wieczorek in Offenbach. Um 3.35 Uhr sei dann eine Unwetterwarnung herausgegeben worden. Generell könnten Blitzschläge zwar auf einen Landkreis bezogen vorhergesagt werden. "Einen Blitzeinschlag bei "Rock am Ring" können wir aber nicht vorhersagen. Dass eine Gewitterzelle den Landkreis trifft und dabei auch Blitze entstehen, schon", sagte Wieczorek. verletzt worden.
Hotline für Angehörige
Nach den Blitzschlägen haben Polizei und Feuerwehr eine Hotline eingerichtet. Unter den Telefonnummern +49-2652-6029143 und 0800-65 65 65 (nur aus dem deutschen Telefonnetz zu erreichen) könnten sich besorgte Angehörige melden.
dpa/okr Bild: Tobias Wienke
Mit so einem Unwetter ist nicht zu spaßen. Zum Glück ist nix schlimmeres passiert. Hab das selber schonmal erlebt, allerdings wurde in meinem Fall das Festival abgebrochen, denn es gab Tote und der Schaden war einfach zu groß.
Ich wünsche den Fans in Mendig noch sichere Tage und hoffentlich schönes Wetter und gute Musik 🙂