Seit 15 Jahren arbeitet Sonja Gehlen am Flughafen, seit zwei Jahren als Leiterin des Flugplatzbetriebs. Ihr Team zählt 75 Mitarbeiter und koordiniert sehr unterschiedliche Sicherheitsaspekte. Alles muss minutiös abgestimmt sein und die Sicherheit jederzeit gewährleistet. "Verantwortlich sein für das Geschehen auf dem Flugfeld, für die Sicherheit der Passagiere und Mitarbeiter - dass alles nach Plan verläuft. Das mache ich natürlich nicht alleine, sondern mit einem Team, das das hier im 24-Stunden-Takt aufrechterhält."
Ein normaler Arbeitstag? Den gibt es laut Gehlen kaum. "Wir sagen immer: Es wird uns nicht langweilig. Normal wäre es, morgens um acht Uhr reinzukommen, zu schauen, was ansteht und dann in Meetings zu gehen - mit Kollegen über Bauprojekte, Investitionen oder Planungen zu sprechen. Und dann kommt irgendwann ein Anruf, dass etwas anders als geplant ist. Dann lässt man alles fallen, geht schauen und versucht, das Problem zu lösen, das man am Vortag noch nicht kannte."
Vor ihrer Flughafenkarriere arbeitete Gehlen im Bankwesen, bis sie ihrer Leidenschaft für Logistik und Organisation folgte. Kommunikation und Vertrauen seien in ihrem Job ebenso wichtig wie technisches Know-how. "Traumberuf? Ich denke, es kommt der Sache schon sehr nah. Ich bin unheimlich gerne am Flughafen. Ich hatte auch schon dieses Band mit Flugzeugen. Meine Schwester war eine Zeitlang Stewardess. Ich habe auch die Aufnahmeprüfung für die Pilotenschule gemacht - wollte aber etwas, das breiter ist, als nur ein Flugzeug zu steuern. Hier bei den Operations am Flughafen zu landen, kommt der Sache schon ganz nah."
Ob Startfreigabe bei dichtem Nebel oder Koordination bei einem medizinischen Notfall - Sonja Gehlen bleibt ruhig und trifft Entscheidungen. Doch neben all der Präzision gibt es auch emotionale Momente. Wenn ein Kollege nach vielen Jahren seinen letzten Arbeitstag hat, wird das Team kreativ: Mit Feuerwehrfahrzeugen und Wasserwerfern sorgt es für eine spektakuläre Abschieds-Zeremonie. "Die Leute, die hier arbeiten, haben hier ihr zweites Zuhause", erzählt Gehlen. "Man kann es wirklich Familie nennen. Wenn man hier arbeitet, dann ist es schwer, vom Flughafen wegzugehen. Viele kommen auch nach einigen Jahren wieder zurück, weil es hier einfach so spannend und anders ist."
Sicherheit steht für Sonja Gehlen dabei immer an erster Stelle - für Passagiere wie für Mitarbeiter. Trotzdem verliert sie nie den besonderen Zauber des Ortes aus den Augen. "Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie ein paar Tonnen Metall in die Luft gehen und sicher wieder landen. Das hat was."
Andrea D’Haeseleer: Mit Erfahrung und Leidenschaft für Sicherheit am Brussels Airport
Manuel Zimmermann









