Wie kann der Pfarrverband helfen? Diese Frage hat man sich in St. Vith in der Corona-Zeit gestellt. Damals hat sich der Pfarrverband mit verschiedenen Sozialorganisationen aus der Region zusammengesetzt.
Aus den Reihen dieser Organisationen kam die Frage, ob die Kirche nicht eine Lobby für die Armen und Schwächeren in der Bevölkerung sein könne. Ein Startschuss für eine erste Zusammenarbeit in dieser Form zwischen den Organisationen und dem Pfarrverband, erklärt Werner Weber vom Pastoralteam. "Als Lobby für die Armen haben wir vor zwei Jahren, 2023, im Rahmen einer Predigt während der Messefeier die verschiedenen Organisationen ein Statement geben lassen. Wir wollten das weiterführen. Das Heilige Jahr, das der Papst ausgerufen hat - hoffnungsvoll unterwegs sein - haben wir jetzt aufgegriffen."
So entstand die Idee zur Ausstellung in der Pfarrkirche. Von den angeschriebenen Organisationen haben acht direkt zugesagt. Jede einzelne Organisation und der Pfarrverband selbst stellen sich an einem eigenen Stand vor. Darunter ist auch das Rote Kreuz. Marie-Hélène Düsseldorf und ihr Team haben sich bei der Anfrage besonders viele Gedanken gemacht.
Sie haben sich gefragt, was es für das Rote Kreuz bedeutet, hoffnungsvoll unterwegs zu sein. "Wenn man unterwegs ist, dann muss man sich Gedanken machen, warum man diesen Weg geht. Dann haben wir hier auf Bildern zum Beispiel stehen 'Warum hinsehen, wo andere wegsehen?' oder 'Warum sich betroffen fühlen, wenn man gar nicht betroffen ist?'. Wir haben auf unsere Warum-Fragen immer eine Antwort. Das sind nur drei Worte: Liebe zum Menschen. Drei einfache Worte, die sehr schwer umzusetzen sind. Aber es war mal eine andere Form, sich darzustellen, als nur mit seinen Aktivitäten zu punkten."
Hoffnung geben - das tut der Hof Peters tagtäglich. Der Sozial- und Eingliederungsbetrieb beschäftigt 40 Menschen, die eine besondere Unterstützung benötigen, erklärt die Koordinatorin der Einrichtung, Annika Krings. So gibt es beispielsweise einen Hofladen und das Außenteam, das sich um Gartenpflege kümmert.
Ein tolles Projekt, das auch in St. Vith vorgestellt wird. "Ich denke, wenn man in unseren Alltag reinschaut, dann sieht man, wie einfach und wie schön es ist, wenn man gemeinsam etwas erschafft - gemeinsam etwas leistet. Ich sehe das jeden Tag an meinen Mitarbeitern: dass wir, egal wie besonders oder eigenartig wir sind, zusammen tolerant, achtsam und vielfältig miteinander umgehen können - und dabei noch etwas Gutes tun für die Gesellschaft", so Krings.
Etwas Gutes tun für die Gesellschaft - das ist das Ziel aller anwesenden Organisationen. Sie freuen sich über die Präsenz in der Kirche. Auch die soziale Immobilienagentur 'Wohnraum für alle' ist darauf angewiesen, dass die breite Bevölkerung das Projekt kennenlernt. "Wir brauchen das Echo aus der Gesellschaft und auch Eigentümer, die gerne mit uns zusammenarbeiten möchten und die uns ihre Immobilie anvertrauen. Außerdem sehen wir uns als Interessenvertreter für unser Zielpublikum, für die Mieter, die bei uns Perspektive finden. Die möchten wir gerne auch nach außen vertreten und die werden wir auch in dieser Ausstellung vorstellen", sagt Geschäftsführerin Inga Voss.
Besonders sichtbar sind alle Organisationen am Sonntag (19. Oktober). Zwischen 11 und 12:30 Uhr sowie zwischen 14 und 17 Uhr sind Vertreter der Organisationen vor Ort, um Auskunft zu geben. Die Ausstellung bleibt bis zum 2. November geöffnet.
Robin Emonts