Mischa Sarlette ist mehr als nur ein Mentaltrainer - er ist ein Wegbegleiter für Sportler, die ihre Grenzen überwinden und ihr volles Potenzial entfalten möchten. "Es erfüllt mich, Athleten auf ihrem Weg zu begleiten und ihnen zu helfen, ihr Potenzial voll zu entfalten", sagt Sarlette. Besonders die Arbeit mit disziplinierten Sportlern motiviert ihn, da sie klare Ziele verfolgen und ihn selbst antreiben.
Von seiner früheren Tätigkeit als Polizist profitiert Sarlette bis heute. "Ich habe dort gelernt, mit Drucksituationen umzugehen, und genieße durch meinen früheren Beruf ein besonderes Vertrauen. Diskretion und Vertrauen sind in meinem Job als Mentalcoach extrem wichtig", betont er.
Seine Rolle versteht er nicht als klassische Beratung, sondern als Begleitung: "Ich unterstütze die Sportler dabei, eigene Lösungen zu finden, anstatt ihnen fertige Antworten zu geben." Dabei sei wichtig, dass jeder Mensch unterschiedlich auf Stress und Herausforderungen reagiere. "Das, was man am besten umsetzen kann, ist das, was von einem selbst kommt", fasst Sarlette seine Philosophie zusammen.
Ein Beispiel für die Wirksamkeit dieses Ansatzes ist die Zusammenarbeit mit dem 21-jährigen Rallyefahrer Tom Heindrichs und Beifahrer Jonas Schmitz (22). "Er hat mich angeschrieben, ob ich Lust darauf hätte", erzählt Schmitz. "Ich bin hierhin gekommen, und wir haben die erste Stunde zusammen gequatscht."
"Wir haben geguckt, woran wir arbeiten können, weil verschiedene Aspekte nicht jeden Tag vorkommen und man nicht immer darauf zurückgreifen kann - zum Beispiel, wie man mit Druck umgeht, wie man sich in Situationen, in denen man Fehler macht, bestmöglich daraus lernt, und wie man trotzdem am Wochenende nicht den Faden verliert. Das waren Aspekte, bei denen ich gesagt habe: Okay, daran muss ich arbeiten und will ich arbeiten. Das Vertrauen war sehr hoch zwischen uns, und wir haben das letzte Jahr sehr gut zusammengearbeitet.“

Seine persönliche Entwicklung beschreibt Heindrichs als deutlich spürbar. Für den Bruder von Rallye-Weltmeister Thierry Neuville war die eigene Identität als Fahrer ein zentrales Thema. "Es ging darum, sich als eigenständiger Fahrer zu etablieren und nicht nur als 'der Bruder von' wahrgenommen zu werden. Das war für mich sehr kompliziert, aber wir haben in den ersten Sessions intensiv daran gearbeitet. Heute kann ich das ausblenden und sehe es eher als Motivation. Ich will der Tom Heindrichs werden - als eigenständige Person.“
Mental-Trainer Mischa Sarlette selbst erlebt die Entwicklung seiner Klienten intensiv mit. "Ich fiebere mit, freue mich über ihre Erfolge - aber ich leide auch mit, wenn etwas nicht läuft. Da muss ich selbst manchmal lernen, Abstand zu halten", erzählt er. Gerade diese emotionale Nähe mache seinen Beruf so spannend - und zugleich so erfüllend.
Die Zusammenarbeit von Mischa Sarlette mit Tom Heindrichs und Jonas Schmitz zeigt eindrucksvoll, wie wichtig mentale Stärke im Sport ist. Es geht nicht nur um Technik oder Geschwindigkeit, sondern um das klare Denken in Drucksituationen, die Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen, und das Vertrauen in das eigene Können. Für das Team ist die mentale Arbeit längst ein unverzichtbarer Baustein auf dem Weg nach ganz oben.
Christophe Ramjoie