Seit Anfang des Jahres dürfen kaputte Textilien in der EU nicht mehr in den Hausmüll, was Altkleidersammler in Belgien vor große Probleme stellt - sie müssen viel mehr Abfall teuer entsorgen, sodass Organisationen wie Oxfam sogar überlegen, keine Altkleider mehr anzunehmen. Vor allem in Brüssel und der Wallonie landen seit der neuen Regelung immer mehr unbrauchbare Textilien bei den Sammlern.
"80 Prozent der Kleider, die wir bekommen, sind nicht brauchbar", sagt auch Christophe Ponkalo, Geschäftsführer der SOS-Hilfe Eupen. Pro Tonne gespendeter Kleidung machen Sozialkaufhäuser inzwischen rund 100 Euro Verlust.
Das Problem: Nicht nur abgetragene Kleidung, sondern auch reiner Müll wird zunehmend in die Sammelcontainer geworfen. Laut Franck Kerckhof vom Dachverband der wallonischen Sozialkaufhäuser (Ressources) hat sich der Anteil an Abfall von zehn auf 20 Prozent verdoppelt. Die Kosten für Einsammeln und Verbrennen belasten die Organisationen zusätzlich.
Die Branche fordert deshalb dringend Unterstützung - etwa durch staatliche Subventionen oder eine schnellere Einführung eines Gesetzes, das Modefirmen für den von ihnen verursachten Textilabfall zur Kasse bittet. Ein solches Gesetz ist in Belgien zwar geplant, soll aber erst 2028 kommen. Frankreich gilt hier als Vorbild: Dort zahlen Modehersteller bereits eine Recyclinggebühr.
Manuel Zimmermann
NIcht in Kleidercontainer OK, aber wenn nicht in Hausmüll, wohin dann ? Muss man sie zum Containerpark bringen ?