Isabelle Debroux bringt nicht nur über 20 Jahre Erfahrung aus dem Journalismus mit, sondern kennt die Gewerkschaftsarbeit seit 2011.
"Was mich wirklich antreibt, ist, die Interessen der Arbeiter zu vertreten und ihnen zur Seite zu stehen. Gerade in diesen schwierigen Zeiten für die Arbeitswelt will ich eine verlässliche Unterstützung bieten", betont Debroux im Gespräch.
Nah an den Menschen - und an den Unternehmen
Für Debroux ist die lokale Verankerung der Unternehmen entscheidend - sowohl für die Beschäftigten als auch für die gesamte Region. Die Gewerkschaft will präsent und ansprechbar sein, nicht abgehoben, sondern mitten im Leben der Menschen.
"Wir verstehen uns als unverzichtbarer Partner für die sozioökonomische Entwicklung in der Provinz Lüttich und der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Wir begleiten die Arbeitswelt sehr nah und bringen die nötige Expertise mit", so Debroux.
Konstruktiv
Die neue Bezirkssekretärin sieht die CSC als konstruktive Gewerkschaft, die Unternehmen Alternativen anbietet und gehört werden will. Eine große Herausforderung sieht sie in der von der Föderalregierung geplanten Reform der Arbeitslosenunterstützung, die ihrer Meinung nach die Armut in der Region verschärfen könnte.
Trotz häufiger Streiks steigt die Popularität von Premierminister Bart de Wever in Umfragen - für Debroux ein erklärbarer Widerspruch: "Die Städte, die am stärksten betroffen wären, liegen vor allem in der wallonischen Region und Brüssel. Das ist eine versteckte Vergemeinschaftung der N-VA. Als Frankophone müssen wir dagegenhalten und diese Reform ablehnen."
Dialog, Innovation und Brücken zwischen den Sprachen
Debroux will die Gewerkschaft modern und offen führen, auf Dialog und Innovation setzen. Besonders wichtig ist ihr der Kontakt zu den Mitgliedern der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Seit einigen Monaten lernt sie deshalb Deutsch.
Einen Tag pro Woche plant sie fest für Präsenz in Ostbelgien ein - der direkte Austausch vor Ort ist ihr ein persönliches Anliegen.
Manuel Zimmermann