Es ist im Morgengrauen des 10. Mai 1940. Deutsche Fallschirmjäger stürmen das Fort Eben-Emael. Es ist der Beginn des Zweiten Weltkrieges in Belgien. "Wir befinden uns in einem uneinnehmbaren Fort, wir haben Glück, dachten wir damals. Doch in der Nacht vom 9. auf den 10. Mai starteten 42 große Segelflugzeuge gezogen unter strengster Geheimhaltung von Köln. Die deutschen Truppen hatten den Angriff perfekt vorbereitet."
"Innerhalb von 20 Minuten ist da ein spektakulärer Angriff durchgeführt worden, der das Fort dann blind und taub gemacht hat und in nur 32 Stunden hat sich das Fort ergeben", erzählt Serge Fijalkowski aus Eupen. Der 57-jährige Ingenieur übernimmt im Fort Eben-Emael eine Reihe von Führungen - vor allem in deutscher Sprache.
"Man hat da das Fort angegriffen mit Lastenseglern. Also eine völlig neue Angriffstaktik. Und mit einer geheimen Waffe: Der sogenannten Hohlladung, die es ermöglichte, die Bunker, die an der Oberfläche die Kanonen beherbergten, zu sprengen, in die Bunker einzudringen und die Waffen auszuschalten."
Der deutschen Wehrmacht gelingt es, zwei der drei Brücken am Albertkanal einzunehmen. Der Weg ins Landesinnere ist frei. Mehr als 1.300 Menschen sterben bei den Kämpfen rund um das Fort Eben-Emael. Der Zweite Weltkrieg nimmt seinen Lauf. All das und viele Hintergründe erfährt der Besucher bei einer der Führungen durch das Fort Eben-Emael. "Der Eindruck ist so, dass viele Leute davon gehört haben, das Fort Eben-Emael aber völlig unbekannt ist und die Geschichte, vor allen Dingen, dass der Zweite Welktrieg für Belgien wirklich mit dem Angriff auf das Fort begonnen hat, ist den meisten Leuten unbekannt. Und auch die Ausdehnung des Forts und auch den Aufwand, den man damals betrieben hat, um genau solche Sachen zu bauen und zu verhindern, ist schon enorm und den meisten Leuten halt nicht bewusst."
Neue Dauerausstellung
So lädt das Fort Eben-Emael an diesem Wochenende zu einem besonderen Programm ein: Mit einer neuen Dauerausstellung und neu zugänglich gemachten Bereichen des Fort. Mit zahlreichen Entdeckungstouren und Zeitzeugenberichten. Auch ein Comic in deutscher Sprache zur Eroberung des Fort wird vorgestellt. "Die heutige politische Lage macht uns bewusst: Frieden und Sicherheit sind eigentlich nicht selbstverständlich und sie erfordern unser kontinuierliches Engagement, damit Frieden und Sicherheit gewährleistet sind auch für zukünftige Generationen."
85 Jahre nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges müsse es Erinnerung geben. Aber auch Hoffnung - Hoffnung, dass die Fehler der Vergangenheit sich nicht wiederholen.
Mehr Informationen zum Programm im Fort Eben-Emael gibt es auf der Webseite des Forts.
Simonne Doepgen
Das Ding ist ja echt ne "Riesenhoehle".
Weglänge sicher mehrere Kilometer. Stollen die es fast nur im Gebiet des damals mit Maximalst-Aufwand errichteten Westwalls gab. Oder vielleicht noch im Regierungsbunker "D-6" 180 Meter unterhalb des Stadtgebiets von Moskau einschließlich der extra damals separat installierten Bunker-Metro unterm Namen "D-6".
Sicher der Touristenmagnet schlechthin für Interessierte an Historischen Riesen-Bunkern und Festungen im generellen.