Ein normaler Morgen im Eupener Wetzlarbad. Für Badmanager Bertrand Thieffry beginnt ein Arbeitstag mit viel Büroarbeit. Diese Normalität gibt es erst seit zwei Monaten wieder für ihn, denn seitdem ist das Wetzlarbad nach umfassenden Renovierungsarbeiten wieder geöffnet. Sein Arbeitsalltag hat jedoch mehr zu bieten als nur Büroarbeit.
"Meistens starte ich so gegen 8 Uhr und dann kommen auch schon kurz danach die ersten Schulen. Dann mache ich meinen Kontrollgang, gucke, dass ich mit den ganzen Mitarbeitern spreche, die ich an dem Tag sehe", erklärt Thieffry.
"Dadurch, dass wir so lange Öffnungszeiten haben, ist es halt auch so, dass man nicht immer jeden Tag alle Mitarbeiter sehen kann, das geht einfach gar nicht und so muss ich immer schauen, wer gerade vor Ort ist. Außerdem stehen dann im Laufe des Tages meistens noch verschiedene Treffen an, sei es mit der Stadt Eupen, sei es mit anderen Partnern wie etwa den Unterhaltspartnern. So geht der Tag eigentlich sehr schnell um, weil sehr viel passiert."
Die letzten Jahre sind dagegen eher weniger schnell vorbeigegangen. Nach der Überschwemmung 2021 befand sich das Schwimmbad in einem desolaten Zustand. Wie auch große Teile der Unterstadt wurde auch das Wetzlarbad von der Flut stark getroffen.
"Bei mir war es ja so, dass ich sowohl beruflich als auch privat von der Flut betroffen war und dann ist es einfach so, dass man anfängt, monatelang einfach so vor sich hinzuarbeiten und jeden Tag so abzuspulen. Aber da ist auch so viel, was auch entschieden werden muss und was halt ad hoc umgesetzt werden muss, dass man auch gar keine Zeit hat, darüber nachzudenken."
Und mittlerweile sieht die Welt wieder ganz anders aus. Das Schwimmbad hat wieder geöffnet. Täglich springen knapp 550 Besucher ins kühle Nass. Eine Zahl, mit der auch der Badmanager sehr zufrieden zu sein scheint.
Zufriedene Besucher
"Wir haben jetzt die ersten sechs Wochen hinter uns, wir sehen die Besucher kommen gut an. Die Kritik, die es vorher schon gab, gibt es heute auch noch, wo ich jetzt einfach sage 'Okay, ein bisschen Kritik wird es immer geben'. Die meisten Besucher sind sehr zufrieden und sind sehr froh, dass das Bad wieder da ist und sie wieder schwimmen dürfen."
Das Wetzlarbad lässt seine schwierige Vergangenheit hinter sich und blickt mit Zuversicht in die Zukunft. Für die kommenden Monate hat Bertrand Thieffry eine klare Priorität.
"Wir haben circa 18 Vollzeitstellen, die repräsentiert werden durch circa 25 bis 30 Mitarbeiter. Hier muss sich jetzt nach der Eröffnung noch eine gewisse Stabilität einstellen. Man muss sich finden, es gibt sehr viele Details, auf die die Mitarbeiter noch nicht achten und dann muss man natürlich jetzt permanent dran sein, um so die gemeinsame Vision auf alle Mitarbeiter zu transportieren, damit einfach alle an einen Strang ziehen."
Sommerplanung läuft
"Die Planung, die jetzt losgeht, ist der Sommer. Wir haben zwar erst März, aber bei uns geht die Sommerplanung jetzt los und wir sind gedanklich schon 2-3 Monate weiter."
Und was hat Priorität für den Sommer? Natürlich das Außenbecken. Gehofft wird auf gutes Wetter, denn das Becken soll schon für Ostern geöffnet werden. Bis dahin stehen aber noch kleine Reparaturen an. Solange muss man also noch das Innenbecken nutzen.
Hinsichtlich der Frage, wann die beste Zeit zum Schwimmen sei, hat Thieffry noch einen Geheimtipp. "Wenn du es ruhig haben möchtest beim Schwimmen, dann würde ich dir das Frühschwimmen ans Herz legen, es startet um 6:30 Uhr", so der Badmanager.
Ja, dann mal schauen, wie lange das Frühschwimmen jetzt noch ein Geheimnis bleibt…
Jolina, Noah und Jenna von der Pater-Damian-Sekundarschule