Insgesamt handelt es sich um drei unscheinbare Fertighäuser. Zwei von ihnen stehen an der Rue Champ de l'Abbaye, ein drittes an der Route de la vallée in Bévercé. Zwar waren die Unterkünfte im Herbst 2023 rechtzeitig angeliefert und aufgebaut worden, bei der technischen Kontrolle wurden dann aber gravierende Mängel bei den Anschlüssen und der Elektrizität gefunden, erklärt der zuständige Schöffe Ersel Kaynak.
Die Stadt wartet seit Monaten auf die Reparatur. Die zuständige Firma zeigt sich wenig kooperativ, so Kaynak weiter. Inzwischen hat sich zu allem Unglück auch noch herausgestellt, dass die Unterkünfte nicht wasserdicht sind. Dass die Fertighäuser auch drei Jahre nach Kriegsbeginn nicht einsatzbereit sind, macht die Opposition im Stadtrat wütend. Man kann schon sagen, dass die Stadt anfangs wirklich damit geprahlt hat, dass die Häuser auf das Gebiet von Malmedy kommen werden. Zweieinhalb Jahre später hat sich aber immer noch nichts getan, kritisiert Loïc Marquet von der Entente Communale das Projekt.
Die Stadt will weiter an dem Projekt festhalten. Trotzdem ist auch dem Schöffen Ersel Kaynak klar: Wirklich dringender Bedarf besteht bei den meisten Geflüchteten wohl nicht mehr. Schon seit Beginn des Krieges sind viele Ukrainer bei solidarischen Familien oder Wohngemeinschaften untergekommen, sagt er.
Natürlich gibt es auch Menschen, die eine längerfristige Wohnung mit einem Außenbereich brauchen, sagt Kaynak. Sie warten weiter auf die fertigen Wohneinheiten in Malmedy. Außerdem kann er sich vorstellen, dass die Häuser bei anderen Krisen zum Einsatz kommen könnten - zum Beispiel bei einer erneuten Flutkatastrophe.
Das Gesamtbudget für die Notunterkünfte beträgt 450.000 Euro. Die Wallonische Region bezuschusst das Projekt. Wann die Mängel behoben und die Fertighäuser bewohnbar sein werden, ist derzeit noch nicht absehbar.
vedia/la