Pascal Langer und Peter Thomé nehmen an diesem Morgen die Laser-Waffen unter die Lupe. Vorgänger und Nachfolger haben noch viel zu besprechen. 45 Jahre im Dienste des Langlauf- und Biathlonsports in Ostbelgien: Da hat Peter Thomé einen riesigen Erfahrungs- und Wissensschatz angesammelt. Und der kommt Langer auch nach der offiziellen Staffelübergabe zugute.
"Wenn irgendetwas kommt, was ich noch nicht weiß oder was Peter mir noch nicht erklärt hat, dann werde ich ihn immer wieder fragen. Und so werden wir Schritt für Schritt weitermachen, bis dann irgendwann mal alles bei mir zusammenläuft", sagt Langer.
Tränen zum Abschied
Reaktionen auf Thomés Rückzug kamen aus der ganzen Biathlon-Welt. Er hat Spuren hinterlassen - nicht nur in Belgien. Beim Abschied seien Tränen geflossen, räumt Thomé unumwunden ein: "Das ist mir schon schwer gefallen, weil ich mit Leib und Seele bei diesem Sport war und 1979 angefangen habe."
Pascal Langer, der nun das Langlauf- und Biathlonzentrum leitet und zudem als Stützpunkt- und Jugendtrainer tätig ist, tritt in große Fußstapfen. Das weiß der ehemalige Weltcup- und WM-Teilnehmer nur zu gut - schließlich arbeitete er schon als Sportler mit Peter Thomé zusammen.
"Peter ist eine der wichtigsten Personen im Biathlon- und Langlaufsport in Ostbelgien gewesen", so Langer. "Das Zentrum ist - ich sage jetzt nicht auf seinen Schultern gewachsen - aber er war derjenige, der immer wieder gesagt hat: Wir müssen, wir müssen, wir müssen", erläutert er. "Und er hat mit seiner Hartnäckigkeit dann auch Leute davon begeistern können. Und das Ergebnis haben wir jetzt."
Nämlich eine Anlage, deren Bau sich für den belgischen Wintersport und darüber hinaus gelohnt hat, meint Thomé. "Der Beweis ist jetzt: Wir kriegen internationalen Zuspruch. Die Leute kommen aus den Niederlanden, aus Rheinland-Pfalz. Die sind ja alle im Deutschen Ski-Verband: Verband Rheinland-Pfalz, Verband Saarland. Und die kommen hier zu uns", erklärt Thomé.
Längere Rollerbahn geplant
Das Zentrum so weiterzuführen, wie Thomé und andere es begonnen haben, sehe er auch als seine Pflicht an, meint Pascal Langer. Eigene Pläne werde er aber natürlich auch einfließen lassen, betont der 47-Jährige.
"Die erste Idee, die wir vielleicht schon relativ zeitnah in Angriff nehmen könnten, wäre die Verlängerung der Rollerbahn. Wir haben im Moment 1,2 Kilometer", verdeutlicht Langer. "Da sind die Pläne sicher schon im Hinterkopf irgendwo, das zu verlängern und da auf zwei oder zweieinhalb Kilometer zu erweitern."
Das würde eine weitere Verbesserung der Trainingsbedingungen bedeuten, die mit der Eröffnung des Zentrums in Elsenborn im Herbst 2021 eine neue Dimension erreichten - und was zu einem erheblichen Aufschwung des belgischen Biathlons beitrug.
"National sind wir ganz gut aufgestellt. Wir haben da einen großen Zuwachs. Die regionalen Skiclubs haben immer mehr Mitglieder", weiß Langer. "International sind wir, glaube ich, so gut wie noch nie. Das ist gerade mit Hinblick auf Olympia 2026 sehr wichtig für uns", sagt er.
Dort will der belgische Biathlonverband mit zwei Staffeln antreten. Das wäre ein Erfolg, der ohne die Grundlagenarbeit von Peter Thomé nicht denkbar wäre.
Moritz Korff
Chapeau Peter für Deine Leistung und Ausdauer. Ich denke Pascal kann Deine Fußstapfen füllen, alles Gute für die Zukunft.,😄