Morgens um 9 Uhr ist Dienstbeginn der Equipe der Eupener Lebensmittelbank, die sich um die Einsammlung der Lebensmittel in Supermärkten in Lontzen und Eupen kümmert, die eigentlich noch gut sind, aber nicht mehr in den Verkauf dürfen. "Das ist uns eine große Hilfe, dass die Leute auch frisches Obst und Gemüse bekommen", sagt Arthur Leys, der sich seit 16 Jahren für die Lebensmittelhilfe beim Roten Kreuz in Eupen engagiert.
Es kommt einiges zusammen. Auf die Qualität der Produkte, die in Empfang genommen werden, um später dann weiter verteilt zu werden, wird geachtet. In Eupen und Lontzen unterstützt die Lebensmittelbank rund 800 Personen. Die Nachfrage steigt stetig. "Als wir noch in der Fremereygasse waren, hatten wir 35 Familien und heute sind wir bei 300", so Leys.
Die Schlange ist lang bei der Lebensmittelausgabe, die zweimal in der Woche stattfindet. Die Menschen kommen aus sehr unterschiedlichen Gründen zur Lebensmittelbank und sind auf diese angewiesen
Eine ältere Eupener Dame, die aus Scham nicht erkannt werden möchte, sagt, dass es Überwindung gekostet hat, die Hilfe der Lebensmittelbank auch zu wollen. "Ich habe am Anfang sehr geweint, aber inzwischen habe ich mich an all die Leute hier gewöhnt. Die sind alle sehr nett und sehr hilfsbereit. Ich hoffe, dass ich es in nächster Zukunft nicht mehr brauche und jemand anders die Hilfe nutzen kann. Ich würde aber empfehlen, dass Leute, die - warum auch immer alles verloren haben - auch nach hier kommen, um sich helfen zu lassen."
Die Lebensmittelbank ist auch auf Spenden angewiesen. Die Spenden, die über den Benefiz-Marathon reinkommen, sind wirklich nötig. "Wir sind jetzt nach zwei Jahren wieder zurück, wo wir schon mal waren. Wir haben enorme Unkosten gehabt. Wir mussten Lagerhallen und auch Räume mieten, um am Werthplatz die Ausgabe machen zu können", erklärt Christiane Malmendier. "Die ganzen Nebenkosten müssen von unserer Lokalsektion getragen werden. Deswegen ist es für uns ganz wichtig, dass wir vom Benefiz-Marathon Spenden erhalten", so die Verantwortliche des 21-köpfigen Helferteams am neuen, alten Standort am Limburgerweg.
Die Hilfe des Benefiz-Marathons im Kampf gegen die Armut in Ostbelgien wird also auch in diesem Jahr wieder dringend gebraucht. Alle Infos zur Veranstaltung gibt es unter los-ostbelgien.be/benefizmarathon.
Christophe Ramjoie