Mit dem Ende der Weihnachtsferien in der Deutschsprachigen Gemeinschaft ist besondere Vorsicht im Straßenverkehr gefragt. Denn viele Schülerinnen und Schüler sind vor allem am frühen Morgen zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Durch die Dunkelheit und die möglicherweise nassen und glatten Straßen steigt natürlich auch das Risiko für Unfälle auf dem Schulweg.
Damit jeder sicher an sein Ziel kommt, hat die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Kooperation mit den Polizeizonen Weser-Göhl und Eifel eine Verkehrssicherheitskampagne lanciert. Sie läuft unter dem Titel "Abstand halten kinderleicht- damit der Platz für alle reicht".
"Das Hauptthema ist das Abstandhalten zu den Kindern und den Jugendlichen, die sich mit dem Rad auf den Weg in die Schule machen. Da ist es wichtig, dass die motorisierten Verkehrsteilnehmer, wie beispielsweise Autofahrer, genügend Abstand halten. In der geschlossenen Ortschaft ist das mindestens ein Meter, außerorts 1,5 Meter", erklärt Daniel Keutgen von der Polizeizone Weser-Göhl das Motto der Kampagne.
"Das ist wichtig, weil Kinder und Jugendliche und tatsächlich auch Radfahrer im Allgemeinen nicht so stabil ihre Spur halten können; weil sie oft spontane Reaktionen haben, indem sie zum Beispiel vor Unebenheiten in der Straße ausweichen. Um solchen Reaktionen Rechnung zu tragen ist es wichtig, präventiv Abstand zu halten. So kann der Autofahrer die Situation besser einschätzen. Es kommt nicht zum Kontakt und damit auch nicht zum Unfall und zur Verletzung."
Auch die Kleinsten sollen im Rahmen der Kampagne lernen, wie sie sicher zur Schule und auch wieder nach Hause kommen. Alle Grundschüler erhalten Informationsmaterial zur Sicherheit im Straßenverkehr. Darin befindet sich auch ein Sticker der Kampagne. Eltern werden gebeten, diesen an ihrem Auto zu befestigen. Erstklässler bekommen zudem eine kleine Sicherheitslampe für mehr Sichtbarkeit auf dem Schulweg.
Die Kampagne sei eine von vielen Maßnahmen, die die Polizeizonen für die Verkehrssicherheit von Kindern und Jugendlichen umsetze, sagt Johannes Cremer von der Polizeizone Eifel. "Unsere Verkehrsabteilung macht Schulungen und bietet spezielle Kurse an, zum Beispiel für Schülerlotsen. Wir geben aber auch regelmäßig Fahrradtrainings für Kinder. Da lernen sie, wie sie sicher anfahren und anhalten können und auch, wie sie sich im Straßenverkehr zu verhalten haben und welche Zeichen sie anderen Verkehrsteilnehmern geben können."
Die Kampagnen zur Verkehrssicherheit finden jedes Jahr statt. Und die Arbeit trägt durchaus Früchte. Im Schuljahr 2023/2024 gab es im Norden der DG keinen einzigen Unfall in der Nähe einer Schule, bei dem ein Kind involviert gewesen ist. Für die Verkehrssicherheit in der DG ist die gute Zusammenarbeit mit der Polizei das A und O, macht Ministerpräsident Oliver Paasch deutlich.
"Die Statistiken von Verkehrsunfällen in den Bereichen von Schulen sehen aktuell relativ gut aus, wobei natürlich jeder Verletzte Verkehrsteilnehmer einer zu viel ist. Die Kampagnen der Polizei sind erfolgreich, denn dabei werden die jungen Verkehrsteilnehmer auf die Gefahren im Straßenverkehr hingewiesen."
"Ich bin auch der Meinung, dass es der Auftrag der Schulen ist, sich daran zu beteiligen. Das sollten die Lehrerinnen und Lehrer dann aber nicht alleine machen müssen. Deshalb bin ich sehr dankbar dafür, dass die Polizei diese Präventionskampagnen zu einem ihrer Schwerpunkte erklärt hat", so der Ministerpräsident.
Dass die Kampagne sich gerade jetzt mit dem Abstandhalten zu Fahrrädern beschäftigt, kommt nicht von ungefähr. Denn vor allem das E-Bike liegt im Trend. Im letzten Jahr verzeichnete die Polizeizone Weser-Göhl alleine 22 Unfälle mit der Beteiligung von Fahrrädern oder E-Bikes. Diesen Negativtrend nehmen die Polizeizonen zum Anlass, bald in Kooperation mit der VoG Fahr mit theoretische und praktische Rad- und E-Bike Schulungen anzubieten.
Lindsay Ahn