In der Eupener Pater-Damian-Schule gilt schon seit rund zwei Jahren ein strenges Handy-Verbot. "Die Erfahrungen sind im Großen und Ganzen sehr positiv", sagt die Direktorin Marie Kever. "Die Schüler und auch die Eltern haben das im Großen und Ganzen gut aufgenommen. Wir haben endlich wieder in den Pausen Kinder, die auf dem Schulhof miteinander kommunizieren und spielen, die sich bewegen und keine Trauben von Jugendlichen, die sich um Handys scharen."
Die Pater-Damian-Schule hat auch schon vor Jahren ein digitales Tagebuch eingeführt. Da stellt sich die Frage, ob das nicht im Widerspruch zum Handyverbot steht. "Ich denke nicht, dass das im Widerspruch zueinander steht, weil alle unsere Schüler durch das Ministerium mit Laptops ausgestattet wurden", erklärt Marie Kever. "Alle Funktionen von Skolengo können auf dem Laptop benutzt werden. Sogar noch mehr, weil die App Skolengo noch gar nicht so weit entwickelt ist."
Das Handyverbot wird für viele Schulen eine Umstellung bedeuten. Aber vielleicht keine große. Auch die Schule mit den meisten Schülern in der DG, das Königliche Athenäum Eupen, erwartet keine unlösbare Aufgabe, so der stellvertretende Schulleiter Michael McCrea. "Eine totale Umstellung wird es nicht sein, weil wir schon Regelungen haben in der Schule, wann man Handys benutzen kann und wo nicht. Im Moment ist es so, dass man ein Handy nur in der Aula oder auf dem Schulhof benutzen kann, oder wenn eine Lehrperson explizit sagt, dass es okay ist, wenn man damit arbeitet."
Aber noch lange nicht jeder Schüler ist von dem Verbot überzeugt, zeigt eine kleine Umfrage in der Schule. Da braucht es wohl noch Überzeugungsarbeit.
Eine Aufgabe, der sich auch das Robert-Schuman-Institut Eupen stellen muss. Denn wer Verbot sagt, muss auch über Strafen sprechen, wenn das Handy unerlaubt genutzt wird. Ein Thema für die Direktorin des Robert-Schuman-Instituts, Myriam Wolkener. "Ja, wir haben auf jeden Fall Überlegungen. Wir werden wohl ein Staffelsystem einführen. Also erst eine Ermahnung, dann wird das Handy auch abgenommen. Die Dauer der Abnahme wird dann gesteigert." Genau so geht man auch schon länger in der Pater-Damian-Schule vor.
Manuel Zimmermann
Die jungen Leute werden schon eine Fantasie entwickeln, wie man dieses Verbot umgehen kann...
Verbotene Früchte schmecken am besten.
Die Medienkompetenz stärken wäre besser als verbieten.
Man hat doch während der Pandemie gesehen, wie mit Verboten umgegangen wird. Verbote sind Augenwischerei. Man bildet sich nur ein, man habe ein Problem gelöst.