Die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschsprachigen Gemeinschaft haben insgesamt 17.561 Euro (ohne Mehrwertsteuer) gekostet. Das sagte Ministerpräsident Oliver Paasch auf eine Frage des Vivant-Abgeordneten Michael Balter im zuständigen Ausschuss des PDG.
Für den Empfang in Brüssel habe die Regierung den Egmont-Palast mieten müssen, weil die Vertretung der DG renoviert wird. Dafür zahlte die DG dem belgischen Außenministerium 2.172 Euro.
Im Vergleich zum vorigen Jahr hätten die Gesamtkosten aber um ein Viertel gekürzt werden können. Die Regierung arbeite an einem neuen Konzept, um "die Kosten im kommenden Jahr noch einmal spürbar zu reduzieren".
Den Vivant-Vorschlag, den Festtag der DG systematisch auf einen Sonntag zu legen, beantwortete Paasch mit der spitzen Bemerkung, dass es "nicht in der Befugnis der DG" liege, "den gregorianischen Kalender abzuändern", um den 15. November systematisch auf einen Sonntag zu legen.
Davon abgesehen würde es erhebliche Mehrkosten verursachen, die Veranstaltungen auf einen Sonntag zu verlegen, weil Zuschläge von bis zu hundert Prozent für Personal, Technik und Sicherheit anfallen würden.
In seiner Replik eklärte Michael Balter den Vivant-Vorschlag mit der Ungerechtigkeit, die Bürger empfinden, die anders als die öffentlichen Bediensteten am Tag der DG nicht frei hätten. Außerdem müssten Eltern wegen des schulfreien Tages dann nicht nach anderen Betreuungsmöglichkeiten suchen. Der Verzicht auf diesen regionalen Feiertag bringe wiederum eine "enorme Ersparnis", so Balter.
Auch wenn Oliver Paasch eingestand, dass er sich der problematischen Symbolik bewusst sei, kamen beide nicht auf einen Nenner.
sp
Die DG ist nicht gezwungen, am 15.11 zu feiern. Kann jedes andere Datum wählen. Dazu bedarf es keiner Änderung des gregorianischen Kalenders sondern nur des politischen Willens.
Man muss so einen Tag nicht in der jetzigen abgehobenen elitären Form feiern. Das geht auch anders. An einem schönen Sonntag im Mai oder Juni Picknicks an öffentlichen Plätzen organisieren, wo jeder sich sein Essen und Getränk selbst mitbringt. Dann kostet nicht sehr viel Geld und fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl besser als wenn ein paar Politiker sich bei Geigenmusik und Häppchen treffen.