Nur 24 Stunden nach seinem dritten Platz bei der Pizza-WM steht Cristian Nistor schon wieder vor dem Holzofen seiner Pizzeria in Lüttich. Gegen 840 Konkurrenten aus aller Welt haben er und sein Kollege Anthony sich im Duo-Wettbewerb in Salerno durchgesetzt. "Man muss sagen, dass Anthony und ich uns sehr gut ergänzen. Er stellt die Pizza her, er kümmert sich um den Teig. Und ich bin der Künstler, ich kümmere mich um das Design der Pizza", verrät Cristian Nistor.
Um die 50 Juroren und ihre anspruchsvollen Kriterien zu überzeugen, setzte Cristian auf Mut und Kreativität. "Ich wollte ein Gemälde auf den Pizzen darstellen, ein Kunstwerk. Das war sehr gewagt. Ich war mir nicht sicher, wie die Jury das interpretieren würde. Denn bei ihnen ist eine Pizza klassisch. Eine Margarita ist eine Margarita. Sie ist groß und schön. Die Pizza, die den dritten Platz belegt hat, ist eine neu interpretierte Parmigiana mit Auberginen aus Japan, Harissa - kleine Produkte, die man noch nie gesehen hat und die sehr gut verarbeitet sind."
Die Leistung ist bemerkenswert, vor allem für einen Pizzabäcker mit so wenig Erfahrung. Denn obwohl Cristian Nistor schon immer in der Welt des Kochens zu Hause war, beschloss der 31-Jährige erst vor eineinhalb Jahren, sich voll und ganz der Pizza zu widmen.
Im August letzten Jahres eröffnete er mit "Gigi Pizza" eine Pizzeria, die sich auf zeitgenössische neapolitanische Pizzen spezialisiert hat. Auf der Karte gibt es zwölf Pizzen zur Auswahl - das Konzept funktioniert! "Wir haben 80 Prozent Wassergehalt, das macht kein Restaurant in der Region. Für ein Kilo Mehl brauchen wir 800 ml Wasser. Das ist enorm viel. Es ist ein sehr weicher Teig, sehr kompliziert, aber sehr leicht."
Anfang nächsten Jahres soll eine zweite Pizzeria in Verviers folgen. Doch damit nicht genug, denn Cristian Nistor will hoch hinaus. Sein Ziel: Er will zu den Top 50 der besten Pizzerien der Welt gehören und auch Standorte in den USA eröffnen: New York, Chicago oder Miami zählen zu den Traumstandorten von Cristian Nistor.
vedia/la