Die Bevölkerung der Gemeinde Lontzen ist in den vergangenen Jahren ordentlich angewachsen. Mittlerweile leben dort über 6.000 Menschen. Rund 4.000 von ihnen dürfen bei der Wahl ihre Stimme abgeben.
Vor allem junge Familien zieht es in die Gemeinde. Eine große Frage, die sich stellt: Wo wird in Zukunft weiter parzelliert?
Streitthema Nummer eins: die Fusion der Gemeindeschulen Lontzen und Walhorn. Schon jetzt ist klar: Die Oppositionsfraktion Union möchte die Fusion umkehren. Ganz nach dem Motto: ein Dorf, eine Schule. Für Ratsmitglied Sandra Houben-Meessen war das nicht hinnehmbar. Sie wechselte vor Kurzem von der Union zu Energie.
In der Zwischenzeit schreitet der Neubau der Grundschule Herbesthal voran. Das Bauvorhaben wurde 2021 verabschiedet. Heute steht schon die erste Etage. Zum Schulstart 2026 soll alles bereit sein. Die Mehrheit ist mehr als zufrieden. Roger Franssen von der Union bezeichnet das Projekt von Anfang an als "pharaonisch".
Alles andere als "pharaonisch" ist der Zustand des Lontzener Bauhofs. Wie geht es hier weiter? Seit Jahren dient ein schlecht isolierter Container als Aufenthaltsraum. Der nächste Winter rückt näher. Wann wird das Eilgut-Gebäude abgerissen? Auch fehlen Mitarbeiter - doch Fachkräfte zu finden ist nun mal einfacher gesagt als getan. Dasselbe gilt für das Gemeindehaus. Verwaltungspersonal muss her. Ein Generaldirektor fehlt immer noch. Nicht zu vernachlässigen: Zu klein ist das Gemeindehaus mittlerweile auch.
Auch Straßenbau ist ein Dauerbrennerthema. Schritt für Schritt wurden und werden Straßen erneuert - wohlgemerkt: in priorisierter Reihenfolge. Zuerst sind die vielbefahrenen Straßen an der Reihe. Deshalb befinden sich viele Nebenstraßen noch immer in einem schlechten Zustand. So zum Beispiel die Grünstraße, die Waldstraße oder die Rabotrather Straße.
In Astenet freuen sich die Bewohner schon auf ihren neuen Dorfkern. Das Projekt der ländlichen Entwicklung läuft. Konkrete Pläne wurden schon vorgestellt. Wann hier der erste Spatenstich erfolgen wird, ist noch unklar.
Die Turmsanierung der St.-Stephanus-Kirche in Walhorn wurde nach vielen Jahren in Angriff genommen. Auf dem dahinterliegenden Karolinger Platz wurde aus dem leerstehenden Jugendheim eine Kindertagesstätte. Mitte 2022 wurde der Skulpturenweg eröffnet, der seitdem viele Wanderer in das Dorf zieht.
Das größte Projekt, das in Walhorn noch ansteht, ist der Ausbau der Grundschule. Ein Großteil des Gebäudes soll um eine Etage aufgestockt werden. Ende der Bauarbeiten: voraussichtlich September 2026.
Ein Thema für sich: die Montzener Straße. Wann wird das letzte Teilstück endlich saniert? Seit Jahren befindet sich der Abschnitt in einem schlechten Zustand. Doch der Gemeinde seien die Hände gebunden. Die Interkommunale AIDE müsse sich erst einmal um Kanalarbeiten kümmern. Die Opposition kritisiert, dass die Mehrheit mehr Druck ausüben müsse.
Gut für das Dorfleben: die neue Dorfbäckerei im Herzen Lontzens. Ein neuer Anziehungspunkt für Groß und Klein.
In der Nähe befindet sich die Lontzener Hellendergasse. Von hier aus soll eine Fuß- und Radverbindung zur Rottdriescher Gasse in Herbesthal eingerichtet werden. Auch dieses Projekt: ein großes Streitthema. Wann werden hier die Bagger rollen?
Der 13. Oktober rückt immer näher und wird zeigen, wer die Marschroute für die nächsten sechs Jahre vorgeben wird. Bereit stehen erneut die Listen Energie (angeführt vom amtierenden Bürgermeister Patrick Thevissen), Union (angeführt von Roger Franssen), Ecolo (angeführt von Yannick Heuschen) und SP Plus (angeführt von Sonja Cloot).
Die BRF-Wahldebatten im Überblick
Die Debatten sind hier im Netz und auf Auvio zu sehen. Sie werden um 19 Uhr auf BRF1 und BRF2 gesendet, ab 18 Uhr im BRF Fernsehen in zweistündlicher Wiederholung.
- Dienstag, 1. Oktober: Bütgenbach
- Mittwoch, 2. Oktober: Raeren
- Donnerstag, 3. Oktober: Amel
- Freitag, 4. Oktober: Lontzen
- Montag, 7. Oktober: St. Vith
- Dienstag, 8. Oktober: Eupen
- Mittwoch, 9. Oktober: Burg-Reuland
- Donnerstag, 10. Oktober: Kelmis
- Freitag, 11. Oktober: Büllingen
Dogan Malicki