Kein Jahr ist es her, dass Sacha Brandt auf die politische Bühne trat. Ein Newcomer ohne politische Erfahrung - aber mit festen Überzeugungen. Das Rezept scheint anzukommen bei den ostbelgischen Liberalen und wurde jetzt mit dem Parteivorsitz belohnt. "Das ist eine große Herausforderung, die Liberalen in die Zukunft zu führen", sagt der neue PFF-Präsident.
Er soll die Politik aufmischen, erklärte damals sein Vorgänger Gregor Freches. An diesem Ziel will Sacha Brandt festhalten. Er selbst beschreibt sich als dunkelblau - sehr wirtschaftsliberal. "Ich möchte die Partei in dem Sinne in die Zukunft führen, dass wir da sind für die fleißigen Leute. Wir sind auch dafür da, dass wir unbequeme Themen ansprechen."
"Ist der Europäer fleißig genug, um auf dem europäischen Markt bestehen zu können? Und bauen wir vielleicht heute unseren Wohlstand ab, indem wir glauben, dass wir das alles mit einer schönen Work-Life-Balance schaffen können in der Zukunft?"
Sacha Brandt ist deshalb gegen die Vier-Tage-Woche. Er setzt auf einen Liberalismus, der für weniger Staat und weniger Regulierung steht. "Absolut. Meiner Meinung nach muss der Staat so wenig wie möglich eingreifen in die individuellen Freiheiten. Ich glaube, dass das soziale Gefüge am besten ist, wenn jeder sich frei entwickeln kann und auch die Chance hat, ohne den Staat auszukommen. Und so müssen wir auch den Staat gestalten meiner Meinung nach."
Er sei bereit, anzuecken und sich mit anderen Parteien zu reiben. Auch mit Koalitionspartnern. Brandts Vorbild ist der MR-Präsident Georges-Louis Bouchez, der bekanntlich nicht konfliktscheu ist. "Eins meiner Ziele ist es auch, sehr stark mit den französisch- und flämischsprachigen Liberalen zusammenzurücken. Ich möchte die Zusammenarbeit noch mehr verstärken, als es heute schon der Fall ist."
Manuel Zimmermann
Ein gute Nachricht aus der Politik. Die Liberalen besinnen sich wieder auf ihre Kernkompetenzen und versprechen eine Politik im Sinne ihrer Kernwählerschaft. Hoffentlich folgen den Worten auch Taten! Ich wünsche Sache Brandt jedenfalls viel Erfolg dabei seine Ideen in praktische liberale Politik umzusetzen.
Etwas frischer Wind tut der PFF sicherlich gut, die nicht sehr sichtbar ist in der Öffentlichkeit.Führt ein Schattendasein neben der ProDG.Ein "enfant terrible", das Herr Brandt sein möchte, tut der ostbelgischen Politik sicherlich gut.Es ist gut, dass jetzt an der Spitze der PFF ein Mensch steht, der weiß, wie hart Geld verdienen ist.Das ist etwas anderes als Personen, die direkt von der Uni oder Hochschule ohne Berufserfahrung in die Politik gehen.Dieser Personenkreis war das größte Problem der PFF in den letzten 20 Jahren.
Gemäß der "Liste der Länder nach Arbeitsproduktivität" bei Wikipedia werden die 20 ersten Plätze von westlichen Industrienationen belegt.
Im allgemeinen ist der Belgier fleißig. Das Problem ist eher ein komplizierter Staatsaufbau und fehlende Konzepte bezüglich Staatsverschuldung und flamischer Nationalismus.
Die Liberalen argumentieren endlich wieder liberal. Weiter so!
Natürlich ist er gegen eine Vier-Tage-Woche... Vor 40 Jahren wurde auch noch Samstags gearbeitet. Was war das für viele Unternehmer ein Drama, als "nur" noch 5 Tage gearbeitet wurden... Hat es irgendwem geschadet ? Mal sehen, wer dieses Mal gewinnt. Der Arbeitgeber oder der Arbeitnehmer...
Jeder Euro muss erarbeitet werden. Da führt kein Weg vorbei. Nur in der Bibel fällt das Manna vom Himmel. Und einfach so Gelddrucken geht auch nicht. Das führt ins Chaos, siehe Argentinien oder Simbabwe.
Work Life Balance ist eine modernes Hirngespinst. Es ist der Traum von Menschen, die alles haben wollen und auf nichts verzichten möchten. Wollen viel Geld, wenig Arbeit und Dauerurlaub. Nur man kann nicht alles haben. Man muss sich entscheiden für das eine gegen das andere.
Wer ist fleißig und wer faul?
Die Putzhilfe, deren Körper nach 30 Jahren fleißiger Arbeit nicht mehr mitmacht und die langzeitkrank wird, wird nach liberaler Auffassung nicht lange unterstützt, bis sie in eine Situation rutscht, in der sie entlassen, kontrolliert und sanktioniert wird.
Jene, die liberal wählen, sollten nicht vergessen, dass man sehr plötzlich und ohne eigenes Verschulden aus der Kategorie "fleißig" herausfallen kann.
Meiner Ansicht nach zeigen gerade Copeland, Audi Brüssel, usw., wohin Wirtschaftsliberalismus führt.