Normalerweise wird das neue Sitzungsjahr vom Parlamentspräsidenten und seinen Vize-Präsidenten vorgestellt. Der neuen Parlamentspräsidentin Patricia Creutz war es aber ein Anliegen, einen Vertreter aus allen Fraktionen einzuladen - Fraktionen, die weiterhin aus Parlamentariern im Nebenberuf bestehen. So ließ sich die Vivant-Fraktion aus beruflichen Gründen entschuldigen.
Schwieriger wird es jedenfalls für Ecolo. Die Partei hat ihren Fraktionsstatus verloren und ist nur noch mit zwei Parlamentariern vertreten, die jeweils an zwei der vier Parlaments-Ausschüsse teilnehmen werden, ohne stimmberechtigt zu sein. Als geschwächte Fraktion mit weniger Personalressourcen müsse man künftig leider Schwerpunkte setzen, so Fabienne Colling. Deshalb werde Ecolo sich bei manchen Themen nicht detailliert einbringen können.
Zwölf neue Parlamentarier zählt das neue Parlament. Ab Montag werden sie auf der neuen Internetseite des Parlaments vorgestellt, kündigte Patricia Creutz an. "Es wird eine benutzerfreundlichere Version. Mir liegt besonders am Herzen, dass wir auch verstärkt ein Augenmerk darauf gelegt haben, die Barrierefreiheit zu ermöglichen."
"Wir Parlamentarier stehen im Schatten der Regierung", sagte ProDG-Mandatar José Grommes. Gemeint ist das Interesse für ihre Arbeit in der Öffentlichkeit. Ziel müsse es deshalb sein, Plenarsitzungen attraktiver für die Bürger zu gestalten und noch mehr auf sie zuzugehen.
"Auch wenn Politik kompliziert geworden ist, hindert uns das nicht daran, in den Dialog mit den Bürgern zu gehen", so Fabienne Colling.
Als bewährtes Mittel wird da auch der Bürgerdialog gesehen, bei dem sich ausgeloste Bürger aktiv an der Gestaltung der Politik beteiligen können.
"Ich glaube, die Menschen die am Bürgerdialog teilgenommen haben, vermitteln ihren Mitmenschen auch ihre Erfahrung, wie Politik funktioniert", so Grommes.
Manuel Zimmermann
Meine Damen und Herren Parlamentarier des PDG
Kommen Sie doch mal raus aus Ihrer Blase und schnuppern Sie ein bisschen Realität. Der von Ihnen hochgelobte Bürgerdialog ist eine Farce. Ich als gewohnlicher Bürger fühle mich auf den Arm genommen. Direkte Demokratie nach Schweizer Modell ist der einzig gangbare Weg. Die Bevölkerung will mitbestimmen und nicht nur Zaungast sein.