Mit der Einsetzung des Dachverbandes für den Sport (LOS) wurde auch die finanzielle Förderung des Sports neu aufgestellt. Neben LOS gibt es anerkannte Sportfachverbände, die für die Förderung von Spitzensport zusätzliche Mittel erhalten können. Voraussetzung: Sie müssen ein mehrjähriges Förderkonzept vorlegen. Dieses Konzept wird dann von einer Fachjury bewertet. Gibt diese Jury ein positives Gutachten, so bezuschusst die DG genehmigte Kosten zu 80 Prozent. Der Rest muss vom jeweiligen Sportfachverband selber getragen werden.
Im Mai war es wieder soweit. Aber das Konzept des Verbands deutschsprachiger Turner (VDT) hat es nicht über die Ziellinie geschafft: Das Gutachten der Jury war negativ. Der VDT muss sein Konzept überarbeiten, sonst droht der Verlust des Förderzentrums für die Turner.
Sportminister Gregor Freches möchte nun analysieren, warum genau das jüngste Gutachten für den VDT negativ ausfiel. "Die Juryentscheidung werden wir auch mit den Experten selber noch einmal diskutieren. Wir werden auch ein Gespräch mit ihnen führen, denn wir haben vor zwei Jahren ein positives Urteil gesehen und wir haben dieses Jahr ein etwas negatives Urteil, was dazu führt, dass das Förderungszentrum momentan aus diesem Katalog herausgenommen wird und praktisch ein Jahr der Bewährung bekommt."
"Und da müssen wir auch hören von der Jury selber: Was hat sie dazu gebracht, in manchen Bereichen eben diese Punkte nach unten zu setzen, damit wir insgesamt auf eine Note kommen, die eben nicht mehr förderungsfähig ist. Und darum werden wir, mit dem VDT zusammen, diese Experten noch mal anhören."
Der VDT hat nun also bis 2025 Zeit, ein neues Förderkonzept vorzulegen. Die DG hat dabei ihre Unterstützung zugesagt. "Im VDT haben wir 3.900 Mitglieder plus minus. Wir haben ein Leistungsförderzentrum, was 36 Jugendliche betreut. Für uns ist Turnen ein absolut wichtiger Bereich im Sport selber. Und wir haben gesagt in persönlichen Gesprächen mit dem VDT und LOS, die ich vor einigen Tagen getroffen habe, dass wir ihnen jetzt eine Expertise an die Hand geben, um eben diesen Leistungsauftrag im nächsten Jahr umsetzen zu können, damit die Jury dann ein positives Urteil fällen kann oder ausarbeiten kann."
"Es geht nicht darum, den VDT zu belehren. Es geht darum, den VDT und das Leistungsförderzentrum auf den Weg zu bringen und dass wir uns mit den aktuellen Herausforderungen auseinandersetzen." Da gehöre vieles dazu, so der Minister: Trainingsaufwand, Verletzungsgefahr - aber auch die psychologische Betreuung.
Die DG wolle vor allem sicherstellen, dass die Jugendlichen, die in den Zentren gefördert werden, gut betreut werden. "Da geht es auch um soziale Aspekte. Da geht es auch um das Miteinander. Turnen ist manchmal ein Einzelsport. Insgesamt in der Gruppe ist man stärker und das sind auch Aspekte, die der VDT natürlich jetzt schon macht, aber die wir vielleicht auch in der kommenden Zeit noch besser aufbauen können, noch besser für die Gesellschaft fördern können. Und dazu gehört auch ein funktionierendes Leistungszentrum im Turnsport dazu."
cr/gud