So trat die EU verstärkt als Partner von Veranstaltungen in der DG auf und einige Mitarbeiter der EU besuchten die DG zu Arbeitstreffen. Wie fällt sie also aus, die Bilanz der belgischen EU-Ratspräsidentschaft aus DG-Sicht? "Ich würde sagen, die ist sehr gut gelaufen", sagt Eva Johnen, die Leiterin der DG-Vertretung in Brüssel. Ähnlich wie viele andere Beobachter stellt auch sie der Ratspräsidentschaft also ein gutes Zeugnis aus. Belgien habe viel und gut gearbeitet und wieder einmal gezeigt, dass es vor allem sehr geschickt dabei sei, faire Kompromisse auszuhandeln.
Dieser Erfolg habe natürlich auch seinen Grund: "Wir haben uns sehr gut vorbereitet, sehr lange vorbereitet, intensiv vorbereitet. Da waren wir als Deutschsprachige Gemeinschaft ja auch aktiv involviert. Das hat Früchte getragen." Und diese intensive Vorbereitung gemeinsam mit den anderen belgischen Teilstaaten habe auch dazu geführt, dass der Kontakt zu diesen Teilstaaten intensiver geworden sei.
Die EU-Ratspräsidentschaft also als gewinnbringend auch für die innerbelgischen Verhältnisse - und das auch noch auf einem anderen Gebiet. "Es hat auch zu einer Beschleunigung geführt, dass wir vom eher mittelmäßig bis eher doch schlechten Schüler in der Umsetzung der EU-Richtlinien relativ nach vorne geschnellt sind. Da haben wir uns besonders angestrengt und Mühe gegeben, dass wir selber ein Vorbild sind auf Ebene der EU."
Auch für die Deutschsprachige Gemeinschaft habe die Ratspräsidentschaft positive Efekte gehabt. "Allgemein würde ich als erstes darauf hinweisen, haben wir für die Sichtbarkeit der Deutschsprachigen Gemeinschaft und auch der deutschen Sprache gesorgt im Rahmen dieser Ratspräsidentschaft." Und Johnen weiter: "Außerdem haben wir dafür sorgen können, dass Künstler, Akteure aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft hier auf der Brüsseler Bühne ihren Platz gefunden haben. Zum Beispiel bei der Eröffnungsfeier."
Bei der inhaltlichen Arbeit zur Gestaltung der EU lag der Schwerpunkt des Engagements der DG beim Thema Jugend."Da hat es natürlich auch eine aktive Teilnahme von Jugendarbeitern und von ostbelgischen Jugendlichen an den verschiedenen Konferenzen gegeben, die wir organisiert haben, beziehungsweise die im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft organisiert wurden", sagt Yorick Pommée, der Fachbereichsleiter für Kultur und Jugend im Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft.
Was langfristig von der belgischen EU-Ratspräsidentschaft bleiben wird? "Besonders auf unsere Rolle im Jugendbereich als belgischer Wortführer haben wir uns wieder als zuverlässiger Partner bei unseren Kollegen, die die Präsidentschaft gezogen haben, den Flamen, erwiesen. Und ich denke, dass das auch für die Zukunft in der innerbelgischen Zusammenarbeit auf jeden Fall von Vorteil ist und die Zusammenarbeit auf nationaler Ebene weiterhin prägen wird", so Pommée.
Und bezogen auf die EU-Ebene fügt Eva Johnen augenzwinkernd hinzu: "Vielleicht wird man sich daran erinnern, dass Belgien EU-Ratspräsidentschaft gut kann nicht nur ohne Regierung, wie das vor Jahren beim letzten Mal der Fall war, sondern auch mit Regierung."
Kay Wagner
Belgien hat soviele Regierungen, deswegen fällt es nicht ins Gewicht, wenn eine mal nicht funktioniert.
Wenn es auch mal ohne Regierung funktioniert, ist das schon vielsagend....
Positiv weil es die zu Zeit letzte als Legitim nachweisbare Regierung war.
Jetzt braucht die gestürzte Regierung De Croo den Mut, die Wahlen Richterlich zu annulieren wegen der drohenden Machtübernahme durch verfassungsfeindliche rechtsextremistische Parteien.
Und nur durch Annulierung dieser Foederalwahlen wird der durch den selbsternannten "N-VA" beabsichtigte Zerfall der Foederation noch abgewendet werden. Ebenso die Rechtsextremistischen Führer in Frankreich [RN] und den Niederlanden [PVV], deren Ultra-Rechtsextremistische Parteien wegen nachweisbarer Verfassungsfeindlichkeit sofort vom EUGH zu verbieten sind.
Falls Selbsternannter "N-VA" und MR doch gemeinsam die Macht übernehmen, wird die Mehrheit die hier als Krisen-Überprofiteure dermaßen tief Braun wählt die Rechnung mit Garantie bezahlen durch den totsicheren Zerfall des Landes in zwei Einzelstaaten [Flandern und Wallonie-Brüsseldorf]. Und das mit Sicherheit.
Herr Scholzen, IHRE Helden, De Wever/Jambon und Konsorten haben seit Jahrzehnten den Zerfall Belgiens zu verantworten, DIESE Herren wollten die einzelnen Regionen und nur deswegen gibt es dann auch die verschiedenen Regierungen und Zuständigkeiten.
Andererseits habe ich noch nie die gleichen Kommentare zu Deutschland gehört, wo man nie die Länder- plus Staatsregierung zusammenzählt... und dazu die noch viel zahlreicheren Verwaltungskreise die auch irgendwie in ihren Bereichen "regieren"