"Die Tigermücke ist kleiner als die Stechmücke, die wir normalerweise kennen. Sie ist nur vier bis fünf Millimeter groß und schwarz. Darüber hinaus hat sie weiße Streifen am Kopf, am Rücken und an den Beinen", erklärt Epidemiologin Anna Schmelz. Sie arbeitet beim Ministerium in der Abteilung Infektionsschutz.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich die Tigermücke mit dem Flugzeug, dem Zug oder dem Schiff weltweit ausgebreitet hat. Um so gut wie möglich den Überblick zu behalten, hat das belgische Gesundheitsinstitut Sciensano ein Überwachungsnetz für Tigermücken aufgebaut.
In ganz Belgien sind bereits Tigermücken entdeckt worden, auch in Ostbelgien. "Bei der Überwachungsstation, die wir in Ostbelgien haben, wurden Tigermücken-Eier gefunden. Es ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer groß ist, weil nicht jeder ständig nach Tigermücken Ausschau hält. Sie ist also definitiv da."
Die Asiatische Tigermücke darf man nicht unterschätzen. Sie überträgt nämlich Krankheiten, mit denen wir in Europa normalerweise nicht konfrontiert sind. Dazu gehören unter anderem das Dengue- oder Chikungunya-Fieber. "Beim Dengue-Fieber können bei zehn Prozent der Infektionen schwere Komplikationen auftreten. Aus diesem Grund muss man wachsam sein."
Anders als die heimischen Stechmücken sind die Tigermücken eher tagsüber aktiv. Darüber hinaus lieben sie stehende Gewässer. Wasser, das sich in Plastikplanen, Blumentöpfen oder Dachrinnen ansammelt, bildet für sie den idealen Brutplatz. "Deswegen ist es wichtig, dass man im privaten Bereich die stehenden Gewässer kontrolliert", rät die Epidemiologin. Am besten die stehenden Gewässer regelmäßig auskippen.
Wer Tigermücken im Garten, auf dem Balkon oder sonst wo findet, kann das auf der Internetseite "Surveillance Moustiques" oder bei der Abteilung für Infektionsschutz beim Ministerium melden. Sollte sich herausstellen, dass es sich tatsächlich um eine Tigermücke handelt, dann würden Experten vorbeischauen, um die Brutstätten ausfindig zu machen.
Dogan Malicki