Auch wenn viele Prüfungen schon vorbei sind, hat ein Großteil der Lehrer Mitte Juni noch keine Ferien. Gerade die Zeit nach den Prüfungen ist für die Direktion und die Lehrpersonen sehr intensiv. "Die Herausforderung liegt in der Tatsache, dass unser gesamtes Personal in den Klassenräten involviert ist. Während drei Tagen sitzen wir zusammen und beraten über jeden einzelnen Schüler. Mein Personal wird also an einer Stelle gebraucht und kann nicht mehr vor einer Klasse stehen, um Unterrichte anzubieten", erklärt Marie Kever, die Direktorin der Pater-Damian-Sekundarschule in Eupen.
Dazu kommen Elternabende, Zeugnis- und Diplomverleihungen, Abibälle, und so weiter. Für viele Schulen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft ist es nicht möglich, ein nahtloses Betreuungsangebot bis zum offiziellen Start der Schulferien anzubieten.
Einspruch einlegen
Auch zu berücksichtigen ist die Tatsache, dass Erziehungsberechtigte Einspruch einlegen können, wenn sie nicht mit der Entscheidung des Klassenrates einverstanden sind, das Kind sitzen zu lassen. "Wenn die Eltern mit der Klassenratsentscheidung nicht einverstanden sind, können sie innerhalb von zwei Werktagen, nach Kenntnisnahme, Einspruch bei der Schulleitung einlegen. Wir empfehlen den schriftlichen Weg. Der Ball liegt dann beim Klassenrat. Wenn es zu keiner Einigung kommt, gibt es die Möglichkeit, bei der Einspruchskammer im Ministerium einen zweiten Einspruch einzulegen", sagt Catherine Reinertz, die Leiterin des Fachbereichs Ausbildung und Unterrichtsorganisation.
Die PDS bietet neben einem Tag des Sportes noch einen Ausflug an. Am Robert-Schuman-Institut werden keine Aktivitäten geplant. Bis zur Zeugnisvergabe dürfen die Schüler erst einmal die Füße hochlegen. Ähnlich sieht es auch am Bischöflichen Institut Büllingen aus. Die Schüler des Königlichen Athenäums St. Vith werden unter anderem zu einem Vergnügungspark fahren.
Betreuungsangebot
Der Elternbund Ostbelgien stellt fest, dass die freie Zeit zwischen der letzten Prüfung und dem offiziellen Beginn der Ferien immer größer wird. Für ältere Schüler sei das kein Problem. Viele Sekundarschüler des ersten oder zweiten Jahres seien jedoch auf ein Betreuungsangebot angewiesen – vor allem, wenn die Eltern arbeiten müssen. Der Elternbund fordert daher klare Kommunikation von den Schulen.
Dogan Malicki