Ein Satz aus der BRF-Berichterstattung zur letzten EU-Wahl 2019 gilt nach wie vor: "Der Standpunkt von Vivant zur EU hat sich nicht geändert. Die EU ist nach Ansicht der Partei ein undemokratisches Gebilde, das für Steuergeldverschwendung und Konzernlobbyisten steht."
Zu viel Bürokratie und zu viele Verordnungen, außer da, wo sie nötig wären. Vivant-Spitzenkandidat Alain Mertes stellt der EU ein äußerst schlechtes Zeugnis aus: "Wir sind der Meinung, dass in der EU einiges schiefläuft, wenn auch einige Sachen gut laufen. Aber wir haben einen relativ starren Verwaltungsapparat. Uns fehlt auch in vielen Entscheidungen die Transparenz. Der Einfluss der Lobbyverbände, vor allem von Konzernen usw. ist nach wie vor relativ hoch. Und wir glauben, dass hier Reformen nach wie vor nötig sind."
11,2 Prozent der Stimmen hatte die Vivant-Liste mit Spitzenkandidat Mertes 2019 bei der EU-Wahl erhalten. Sollte es diesmal doch mit dem Einzug ins EU-Parlament klappen, will er Europa von unten und aus der Mitte reformieren. "Ich würde gerne im EU-Parlament erreichen, dass man neue Konzepte aufnimmt und sich anschaut. Ich spreche da von den sogenannten 'problemorientierten Körperschaften'. Ein Model, mit dem man von Unten nach Oben eine Zusammenarbeit aufbauen kann. Zum Beispiel auf Gemeindeebene, die nicht auf der ganzen EU-Ebene stattfindet, sondern in einzelnen lokalen Gebieten und Regionen, wo sich Körperschaften aufgrund von einzelnen Problemen zusammentun, um daran arbeiten. Und wenn diese Probleme gelöst sind, sich wieder auflösen, oder sich anderen Problemen widmen. Das ist eigentlich eine Verwaltung von Unten herauf und weniger von Oben. Beides wird die EU brauchen. Momentan haben wir nur von Oben nach Unten."
An welcher EU-Parlaments-Fraktion er sich im Falle seiner Wahl anschließen möchte, konnte - beziehungsweise - wollte er nicht sagen. Nicht auszuschließen sei, dass er als Fraktionsloser tage. "Ja, diese Frage kann ich Ihnen heute nicht beantworten. Es kann sein, dass es Neuordnungen der Fraktionen gibt. Mir ist wichtig, dann die einzelnen Programme nochmal anzuschauen und in dem Moment zu entscheiden. Ich kann Ihnen sagen, dass ich heute keiner Fraktion zu 100 Prozent das Vertrauen geben würde. Was ganz klar ist, dass wir uns weder ins linke noch ins rechte Extrem begeben werden. Und der EVP-Fraktion werden wir uns auch nicht anschließen."
Zwei grundsätzliche Dinge sind für Alain Mertes und seine Mitstreiter klar. Ursula von der Leyen sollte auf eine zweite Amtszeit als EU-Kommissionspräsidentin verzichten. Ihre Rolle um angebliche Absprachen zwischen der EU-Kommission und dem Impfstoffhersteller Pfizer mache sie unhaltbar.
Und: Für Vivant droht die EU als Friedensprojekt zu scheitern. Sie gehe im Ukraine-Konflikt nicht besonnen vor. "Die EU ist als Friedensprojekt angetreten. Momentan spricht man immer mehr von noch mehr Waffenlieferungen für die Ukraine. Wir glauben, dass das der falsche Weg ist. Wir sind für einen direkten Stopp von Waffenlieferungen und, dass die EU sofort diplomatische Bemühungen ergreift, um an einem Waffenstillstand und Friedensertrag mitzuarbeiten. Wir glauben, dass dies nur gelingen kann, wenn die Ukraine sich zu einem neutralen Staat deklariert, der weder der EU noch der Nato beitreten würde, noch ein russisches Bündnis eingehen würde."
Vivant-Liste bei den Europawahlen
Spitzenkandidat:
Alain Mertes, Handelsvertreter, Recht, 50 Jahre
Ersatzkandidaten:
1. Michael Balter, Kaufmann, Hüllscheid, 48 Jahre
2. Aimée Lamour, Angestellte, Raeren, 49 Jahre
3. Andreas Meyer, Ingenieur, Schönberg, 41 Jahre
4. Diana Stiel, Sekretärin, Raeren, 54 Jahre
5. Marco Hoffmann, Unternehmer, Hüllscheid, 45 Jahre
6. Silvia Thieme, Großhandelskauffrau, Hauset, 62 Jahre
Manuel Zimmermann
Da hat wohl jemand etwas vom Kremel Töpfchen abbekommen. Wenn die EU eins nicht braucht, dann sind es solche Spalter wie Vivant.
Heutzutage wird jeder verdächtig, ein Spion des Kreml zu sein, der nicht einverstanden ist mit der Ukrainepolitik. Das Geld, das in der Ukraine versandet, wäre besser hierzulande verwendet. Gibt genug kaputte Straßen zum Reparieren.
Eine neutrale Ukraine als Puffer zwischen Ost und West ist die beste Lösung für alle.
@Marcel Scholzen Eimerscheid
Das hat nicht nur mit der Ukraine zu tun, Vivant verbeitet schon seit Jahren krude Verschwörungstheorien und greifen jedes Thema auf, das die Gesellschaft spaltet. Es ist schon komisch, dass dies die gleichen Themen sind, die seit Jahren auch von Botfarmen aus Russland verbeitet werden im Netz. Endweder man kopiert billig deren Spaltungs- und Propagandatechnik oder man könnte vermuten, dass man selbst dazu gehört. Das würde auch die beharrlichkeit erklären, in der man eigene Fehler dementiert, egal wie erdrückend die Gegenargumentation ist.
Herr Vega.
Dann analysiere ich mal ein bisschen. Wenn Vivant und Russland auf einer Wellenlänge sind und Vivant trotzdem verstärkt gewählt wird, dann verstehen die Russen die hiesige Bevölkerung besser als die eigenen Politiker. Daraus kann man wieder schließen, daß die eigenen Politiker den Kontakt zur Bevölkerung verloren haben und einer Blase leben.
@ Herr Scholzen,
Das könnte vielleicht daran liegen, dass die Russen konsequent Falschinformationen zu Leuten wie ihnen leiten und damit die ihre Wahrnehmung der Wirlichkeit verzerren. Vivant wurde schon duzende male beim Lügen und hetzten erwischt und es tut mir leid es sagen zu müssen, aber viele der ungebildeten Wählerschaft fallen leider auf diese Tricks rein und lassen sich aufhetzen. Das ist das gleiche verfahren wie es ein gewisser Österreicher mit komischem Bärtchen gemacht hat. Hass und Hetze sähen und sich selbst als die Lösung aller Probleme propagieren ohne konkrete Lösungen nennen zu können oder Dinge versprechen, die man sooderso nicht einhalten kann.
Mir ist leider bewusst, das viele Idioten auf diese Shitshow reinfallen werden, Aber ich hoffe gleichzeitig, dass Vivant damit bei der nächsten wahl als die Inkompetenz entlarvt wird die man in Wirklichkeit ist.