Im Zentrum der Untersuchung, die am Donnerstag von der RTBF und von den Zeitungen Le Soir und De Morgen veröffentlicht worden ist, steht die israelische Frachtfluggesellschaft "Challenge Airlines".
Challenge Airlines nutzt den Lütticher Flughafen als europäische Drehscheibe für seine Flüge. Per Anfrage an die belgischen Behörden hat die Nichtregierungsorganisation "Vredesactie" Einsicht in alle Genehmigungsanträge erhalten, die Challenge Airlines seit dem 7. Oktober des vergangenen Jahres beim Wirtschaftsministerium gestellt hat, also seit dem Tag des blutigen Hamas-Terrorangriffs auf Israel.
Das Wirtschaftsministerium muss den Transport oder den Transit von gefährlichen Gütern genehmigen. Die Einsicht umfasst den Zeitraum bis zum 4. März.
Wie die Ermittlungen ergeben haben, hat das Wirtschaftsministerium zwischen Oktober und März 68 Anträgen von Challenge Airlines stattgegeben. Zu den transportierten militärischen Gütern gehören laut den Medien unter anderem Zünder, Rauchmunition, Sprengstoff sowie Bauteile für F35- und F16-Kampfflugzeuge.
Nicht bei allen Lieferungen ist die Endbestimmung eindeutig geklärt, aber zwölf Genehmigungsanträge nennen explizit das israelische Verteidigungsministerium beziehungsweise die israelische Regierung als Empfänger, drei weitere die israelische Polizei.
Boris Schmidt