Organisiert wurde die Veranstaltung vom Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft, vom Institut für Demokratiepädagogik (IDP), von Jugendinfo, Ocarina, Europe direct und vom Rat der deutschsprachigen Jugend (RdJ).
In gleichem Format hatten schon drei Veranstaltungen (in Eupen und St. Vith) stattgefunden, die sich ausschließlich an Schüler richteten. Laut Moderatorin Tomke Lask vom IDP wurden damit rund 1.000 Abturienten erreicht.
Auf der Bühne der öffentlichen Diskussion: Kandidaten der acht Listen, die bei der PDG-Wahl am 9. Juni antreten: Jérôme Franssen (CSP), Andreas Jerusalem (Ecolo), Jolyn Huppertz (Huppertz + Co), Gerhard Schmitz (Liste24.dg), Gregor Freches (PFF), Liesa Scholzen (ProDG), Antonios Antoniadis (SP) und Michael Balter (Vivant).
Im Publikum viele Unterstützer
Im Saal eine Anzahl von Jung- und Erstwählern, aber auch viele weitere Kandidaten, Parteimitglieder und andere Unterstützer. Sie durften per Smartphone bestimmen, über welche Themen jeder Kandidat innerhalb einer strikt vorgegebenen Redezeit Stellung beziehen sollte.
Das waren zunächst die duale Ausbildung und der Fachkräftemangel (was schnell zu einer Debatte über Kinderbetreuung wurde).
In einer zweiten Runde stand das Thema bezahlbarer Wohnraum im Vordergrund, ehe es zum Abschluss eine Reihe von Fragen von jungen Wählern aus dem Saal zu beantworten galt.
Dazwischen mussten die Kandidaten auf allgemeinere Fragen zur Politik und zur Rolle des Politikers antworten oder spontan Satzanfänge vervollständigen.
"Ich habe viel über Politik gelernt"
Nach der fast zweistündigen Veranstaltung waren die Reaktionen der Jungwähler im Allgemeinen positiv: "Ich bin mit dem Ziel hierher gekommen, mir die verschiedenen Parteien anzuschauen, was sie mir bieten", "Also ich habe auch so allgemein viel über die Politik gelernt", oder auch: "Ich habe schon versucht zu recherchieren, aber ich habe Neues über die verschiedenen Parteien erfahren. Ich bin eigentlich zufrieden."
Was die Wahlentscheidung am 9. Juni betrifft, fiel die Bilanz bei den Jungwählern unterschiedlich aus: "Ich bin immer noch so zwischen zwei, drei Parteien am struggeln, ich weiß immer noch nicht, wen ich wählen soll." Ein anderer wusste vorher "absolut nicht, was ich wählen wollte, das ist auch der Grund, warum ich hier bin." Hinterher wollte er zwar nochmal "genauer überlegen, aber ich bin mir ziemlich sicher."
Andere wussten jetzt immerhin, wen sie nicht wählen möchten: "Man hat gesehen, was einem gefallen hat oder nicht. Natürlich sind immer noch ein paar Leute im Rennen, wo man noch nicht sicher weiß: Wähle ich den oder einen anderen. Aber ich finde, es hat schon einige Sachen aufgeklärt, auf jeden Fall."
Wieder ein anderer hat sich "noch nicht richtig entschieden: Ich denke, es gibt sehr viele interessante Persönlichkeiten und Menschen, die Ostbelgien nach vorne bringen können, und auch viele Jugendliche, die sich momentan hierfür einsetzen, was ich sehr gut finde."
Stephan Pesch
Ob die Veranstaltung ein Erfolg war oder nicht, kann man erst nach den Wahlen sagen nach Bekanntgabe der Ergebnisse.
Wenn die Organisatoren (Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft, vom Institut für Demokratiepädagogik (IDP), von Jugendinfo, Ocarina, Europe direct und vom Rat der deutschsprachigen Jugend) ihre Zuschüsse behalten, war die Veranstaltung ein Erfolg.
Zum Thema "was sie ... bieten". Die potentiellen neuen Wähler sollten sich bewust sein, mit der Politik und besonders den Politikern ist es so, wie wenn man einen Geschenkeladen meint zu betreten und herraus kommt mit etwas was man sich auf hat schwatzen lassen, und zwar freiwillig und dafür auch noch gezahlt hat, ...wenn ihr deren Spiel spielt. Ihr solltet selbst überlegen was richtig und falsch ist, und die Politiker damit konfrontieren... Warum wurde bei der Veranstalltung keine Handy-Störsender aktiviert, damit diese potentiellen Wähler auch begreifen und erfahren, was möglich sein wird, wenn sie, als Daddel-Süchtige, nicht sputen und sich als geneigtes Wahlvieh anbieten... ?