Belgien landet in Sachen Ladepunkte für Elektroautos sogar auf der Top-drei-Liste. Per 1.000 Einwohner gibt es 3,8 Ladesäulen. Ähnliche Werte findet man in Dänemark, Luxemburg und Schweden.
Absoluter Spitzenreiter sind aber die Niederlande: 8,2 Säulen pro 1.000 Einwohner. Italien (41.114) und Spanien (30.385) haben weniger Ladepunkte als Belgien. In absoluten Zahlen liegt Belgien mit über 44.000 Ladepunkten sogar um einige Tausend Ladepunkte vor diesen beliebten Urlaubsländern. Kroatien hat sogar nur 1.074 Ladepunkte.
Die gute Nachricht für Belgier, die diesen Sommer mit einem Elektroauto in den Urlaub fahren, ist, dass sowohl Frankreich als auch Deutschland mit jeweils rund 120.000 Ladepunkten gut versorgt sind.
Fest steht aber: Man braucht deutlich mehr. Der Verband der europäischen Automobilhersteller (Acea) hat errechnet, dass bis 2030 etwa 8,8 Millionen Ladestationen benötigt werden. Das bedeutet, dass jedes Jahr 1,2 Millionen mehr nötig sind - 3.300 pro Tag. Das ist das Achtfache der derzeitigen Installationsrate.
Ladepunkte in Ostbelgien
Die Stadt Eupen hat angekündigt, den Ausbau des Ladenetzes auch von öffentlicher Seite voranzutreiben. Die ostbelgischen Eifelgemeinden sind da sehr zurückhaltend. Da ist man dabei, sich den Projekten der Wallonischen Region anzuschließen. Die hatte angekündigt, bis Ende 2025 in der ganzen Region Ladepunkte zu installieren - auch auf dem Gebiet der DG.
In Amel soll das laut Bürgermeister Erik Wiesemes auf den Mitfahrparkplätzen hinter dem Gemeindehaus und in Born auf Kaiserbaracke geschehen. In der Gemeinde Bütgenbach ist die Rede vom Kirchplatz Weywertz und vom Zentrum von Bütgenbach.
Aber öffentliche Ladesäulen selber anbieten möchten die Gemeinden eher nicht. Derzeit jedenfalls nicht, sagte Erik Wiesemes. Büllingens Bürgermeister Friedhelm Wirtz ist da auch deutlich. "Ich glaube, wir mit unseren 27 Ortschaften werden das als Gemeinde kaum leisten können."
Und damit ist nicht nur die Infrastruktur, sondern auch das Finanzielle gemeint.
Wirtz stellt auch die Frage, ob es überhaupt die Aufgabe einer Gemeinde sei, Ladepunkte einzurichten. "Tankstellen haben wir bislang auch nicht gemacht. Diese Art der Energieversorgung ist bisher über Privatbetreiber gelaufen. Da haben wir als Öffentliche Hand ja auch keine Rolle zu spielen gehabt."
Eine klare Absage an gemeindeeigene Ladepunkte gab es auch von Burg-Reulands Bürgermeisterin Marion Dhur. Aber Projekte anderer Akteure werden sehr wohl mit einkalkuliert. Die Möglichkeiten werden vorgesehen - Beispiel der geplante Mitfahrparkplatz in Grüfflingen. "Wir selber werden das aber nicht machen", sagt Dhur.
In St. Vith ist die Sache nicht entschieden. Laut Mobilitätsschöffe Marcel Goffinet gibt es ganz klar einen Bedarf und eine Nachfrage. Deshalb hatte St. Vith bei der DG auch um Subsidien für ein Pilotprojekt im Rahmen des Energie- und Klimaplans für sechs oder sieben Ladepunkte beantragt. Aber das ist auf Eis gelegt worden, weil man vielleicht doch auch im Verbund DG-Wallonische Region Ladepunkte einrichten könnte. Aber in St. Vith wurde schon der ein oder andere Platz mit Leerrohren ausgestattet, damit sofort losgelegt werden kann.
Manuel Zimmermann
Die Anzahl Ladestationen ist doch gar nicht das Problem, die lassen sich in beliebiger Menge aufstellen. Das Problem ist, weder das Stromnetz, und was viel wichtiger ist, noch die verfügbaren Kraftwerke können diese „Ladepunkte“ mit der benötigten Energie versorgen. Das scheinen weder Politiker noch Medien zu verstehen. Das ist wie mit einem Brot, wenn zwei davon essen hat jeder eine Hälfte, wenn 20 davon essen wollen wird keiner satt! Ach ja, und die meiste Zeit kann der Müller dem Bäcker kein Mehl liefern weil der Wind fehlt. Vielleicht verstehen unsere Politiker und Journalisten dieses Beispiel....