Es sei die stärkste Liste, die Vivant je präsentiert habe - mit einem breiten Spektrum, sagte Michael Balter bei der Vorstellung der Kandidaten. Mit vielen Selbständigen habe Vivant eine starke liberale Basis. Auf der Liste seien aber auch Arbeiter und Angestellte. Vivant lege Wert darauf, eine breit gefächerte Liste zu präsentieren mit einem Team aus unterschiedlichsten Berufen und Lebensbereichen.
17 Kandidaten kommen aus der Eifel. Dennoch sei Vivant keine Eifelpartei, betont der Spitzenkandidat. "Nein, wir sind eine DG-Partei, eine belgische Partei und in Ostbelgien tief verwurzelt. Wir waren mal viel stärker im Norden. Das hat sich dann etwas verlagert. Wir sind stärker verwurzelt in der Eifel. Aber ich finde, dieses Mal ist es sehr gut ausgeglichen. Es ist ein sehr dynamischer Prozess gewesen. Ich denke, dass es dieses Mal noch besser klappen wird als beim letzten Mal."
Ganz bewusst hat Vivant auf Platz zwei der Liste eine Kandidatin gesetzt, die noch nicht im Parlament vertreten ist: die 32-jährige Angestellte Elena Peters aus St.Vith. Sie stand bei der letzten Wahl auf Platz fünf und hat sich jetzt für eine neue Kandidatur entschieden, "weil Vivant anders ist als andere Parteien. Wir sind eine Bürgerbewegung aus der Mitte der Gesellschaft. Mir liegen Familienthemen am Herzen, weil ich Mutter von drei Kindern bin und im Leben damit konfrontiert werde. Da sehe ich, dass es Probleme gibt, die größer werden. Und das möchte ich gerne verändern."
Der jüngste Kandidat der Vivant-Liste ist 22 Jahre alt: Sven Carl aus Walhorn, Maschinenführer im Kabelwerk. Er will die Interessen der Jugendlichen vertreten, die es in seinen Augen heute schwerer haben als Gleichaltrige vor 20 Jahren. "Überall sind die Probleme spürbar. Ich wollte nicht nur rumsitzen und mich beschweren, sondern selbst tätig werden. Ich habe mir viele Reden aus dem PDG angeguckt und fand, dass Vivant meine Interessen, meine Werte und meine Denkweise vertritt."
Mit der neuen Mannschaft will Vivant nicht nur das Ergebnis der letzten Wahl halten, sondern mehr Stimmen holen als 2019. "Beim letzten Mal fehlten uns nur 13 oder 14 Stimmen für den vierten Sitz", erinnert Michael Balter. "Ich denke, dieses Mal kriegen wir diese Stimmen mehr. Wir sind eine sehr starke Mannschaft und haben ein sehr gutes Konzept. Wir haben 15 Jahre Erfahrung und immer die richtigen Fragen gestellt, Alternativen aufgezeigt. Ich denke, das wird der Wähler honorieren."
Nach 20 Jahren in der Opposition scheue die Partei nicht, Regierungsverantwortung zu übernehmen, so Balter. "Wir bringen einen Erfahrungsschatz mit, kennen die DG, das Parlament, wissen, wie es läuft. Jetzt ist es vielleicht Zeit, einen Schritt weiter zu gehen. Aber das liegt an den Wählerinnen und Wählern."
Dass bei dieser Wahl zwei neue Listen für das PDG kandidieren, kommentiert der Spitzenkandidat mit der Bemerkung "Konkurrenz belebt das Geschäft". Vivant habe den Vorteil der langen parlamentarischen Erfahrung. "Wir arbeiten aktiv mit und sind kompromissbereit. Wir sind nicht nur die Nörgler. Das ist vorbei. Wir sind vor 15 Jahren mit sieben Prozent gestartet und als kleine Zwei-Mann-Fraktion. Vivant ist jetzt eine etablierte Partei in der DG. Wir sind der stärkste Gegner unter anderem von Herrn Paasch. Wir haben andere Ansätze, und das wird der Wähler auch anerkennen."
Unter dem Slogan "Klarheit und Mut zur Wahrheit" will Vivant demnächst auch sein Programm vorstellen, mit dem die Kandidaten am 9. Juni zur PDG-Wahl antreten.
Vivant-Liste für die PDG-Wahl 2024
1. Balter Michael, 48, Kaufmann, Hüllscheid
2. Peters Elena, 32, Angestellte, Sankt Vith
3. Mertes Alain, 50, Handelsvertreter, Recht
4. Stiel Diana, 54, Angestellte, Raeren
5. Hoffmann Marco, 45, Selbst. Zimmerermeister, Untern., Hüllscheid
6. Meyer Andreas, 41, Ingenieur, Schönberg
7. Carl Sven, 22, Maschinenführer, Walhorn
8. Jacobs Sabine, 45, Selbstständige, Raeren
9. Tumelero Bruno, 66, Soldat i. R., Hasenvenn
10. Ritter Reinhold, 72, Kfm. Angestellter i.R., Bütgenbach
11. Severin Patrick, 57, Selbst. Verputzer, Dozent, ZAWM Raeren
12. Schäfer Jasmin, 27, Verkäuferin, Krewinkel
13. Kreps Arlette, 75, Direktionsassistentin i.R., Eupen
14. Mertens Monique, 63, Sozialarbeiterin, Krewinkel
15. Theis Christoph, 48, Schlosser, Wirtzfeld
16. Olbertz Gaby, 56, Verkäuferin, Hauset
17. Nix Daniela, 60, Kinderbetreuerin, Eupen
18. Mertes Roswitha, 60, Raumpflegerin, Bütgenbach
19. Baumgarten Roxane, 51, Speditionskauffrau, Walhorn
20. Tangeten Raphael, 28, Dachdecker, Merlscheid
21. Schneiders Mireille, 49, Angestellte, Maldingen
22. Meyer Christel, 75, Krankenpflegerin i.R., Elsenborn
23. Deraideux Myriam, 42, Immobilienverwalterin, Schönberg
24. Peters Bruno, 59, Selbst. Schreinermeister, Untern., Emmels
25. Brusselmans Tony, 71, Rentner, Weywertz
Michaela Brück
Irgendwie verstehen die Menschen in der DG unter Politik was anderes als im Rest des Landes: es geht nicht darum, von jeder "Sorte" einen Vertreter zu haben, parallel zur Gesellschaft, sondern Leute, die komplett UNABHÄNGIG von Ihrer eigenen Situation ein gemeinsames Ziel erarbeiten...
Werte Frau Van Straelen.
Was spricht dagegen "von jeder Sorte" einen dabei zu haben ? Es ist sehr wichtig, dass in einem Parlament ein Querschnitt der Gesellschaft repräsentiert ist.
Wenn ein Parlament nur aus Lehrern und Rechtsanwälten besteht, muss man sich nicht über weltfremde Entscheidungen wundern.
Warum gab es die Bauernproteste ? Auch weil zu wenig Landwirte in den Parlamenten vertreten sind, die Einfluss auf die Gesetzgebung nehmen konnten.
Warum sind traditionelle sozialdemokratische und sozialistische Parteien auf dem absteigenden Ast ? Weil die kaum noch Handwerker und Arbeitern eine Karrieremöglichkeit geben und deswegen auch nicht von denen gewählt werden.
Sie versuchen die Herrschaft einer akademisch gebildeten Elite zu rechtfertigen.Mehr nicht.Ist eine Rückkehr ins Ancien régime.Das ist der beste Wegbereiter für Demokratiefeinde von links und rechts.
Politisch Neutrale Menschen wie ich sehen sich bei so etwas einfach nur der Frage konfrontiert, was durch Vivant oder sonstige Gegner der Moderat-Gemäßigten Regierung De Croo auf einmal wirklich besser oder entschlimmert sein soll. Ich kann generell in meinen 50 Jahren Existenz nur zu dem Schluss kommen, dass ich mich komplett aus politischen Geschäften zurückziehe, weils viele andere Arten der Aufgabenbewältigung im Leben gibt als an unserem noch immer vorbildlich funktionierenden Staat rumzukritisieren oder zu Glauben, in den Besitz der Weisheit eines wirklich Weisen Mannes wie dem Guten alten und Alt-Ehrwürdigen Koenig Salomo aus dem Vorchristlichen Israel gekommen zu sein durch seinen Eigenen Fleiß einfach mal eben so.