Ein Europa ohne Grenzen - für die jetzt heranwachsende Generation ist das nichts Außergewöhnliches. Menschen aus den umliegenden Nachbarländern begegnen sie nicht nur im Rahmen der Europäischen Jugendwoche, sondern vor allem im Grenzbereich täglich.
Der 16-jährige Jakob Suchanski spricht aus eigener Erfahrung. "Wir haben immer Autos mit luxemburgischen oder belgischen Kennzeichen. Man spricht mal mit den Leuten, die fragen einen mal nach dem Weg oder so. Man ist täglich mit den Leuten in Kontakt, man hat auch teilweise Leute, die dort arbeiten."
Franz Bittner ist als Präsident der Europäischen Vereinigung für Eifel und Ardennen für die Organisation der Jugendbegegnungen zuständig und findet einen solchen Austausch sehr wertvoll. "Je mehr junge Menschen diese Erfahrung machen, umso mehr werden das in ihr Erwachsenenleben mitnehmen und später auch so europäisch denken und die Bedeutung der Zusammenarbeit erkennen."
Am 9. Juni wird gewählt. Für viele Jugendliche wird es das erste Mal sein, dass sie bei einer Europawahl abstimmen dürfen, auch für Ilina Weber. Sie war bei der Schlussveranstaltung der Europäischen Jugendwoche dabei. Warum geht sie wählen? "Ich finde es einfach wichtig, dass man mitbestimmt, weil jede Stimme zählt. Wenn man nicht wählen geht, kann man sich auch nicht beschweren, wenn etwas falsch läuft, weil man eben nichts dagegen getan hat."
Die Zukunft in der Europäischen Union mit der eigenen Stimme indirekt mitgestalten: Welche Themen sollten in den kommenden Jahren in der Europapolitik im Vordergrund stehen? "Für mich ist es die Versorgungssicherheit", meint Jakob Suchanski. "Wir hatten ja gesehen, was zu Corona-Zeiten los war, dass wir abhängig von anderen Leuten beziehungsweise anderen Ländern sind."
Zu den Politikern, die in Heinerscheid mit den Jugendlichen diskutierten, gehörte der ostbelgische EU-Abgeordnete Pascal Arimont. "Ich glaube, die jungen Leute wissen ganz genau, was Europäische Union bedeutet, weil sie so leben, wie sie leben. Grenzen überschreiten ist für sie ganz normal."
Die Europäische Jugendwoche findet alle zwei Jahre statt, diesmal verständlicherweise ganz im Zeichen der Europawahl.
Moritz Korff