Auf der Speisekarte im Restaurant Quadras in St. Vith steht unter anderem Kalb an weißem Spargel und Holunder. Ricarda Grommes und ihre beiden Kollegen stecken mitten in den Vorbereitungen für das Sechs-Gänge-Menü des Tages. Doch die Spitzenköchin aus St. Vith gewährt sich auch einen kurzen Ausblick über das Tagesgeschäft hinaus - einen Ausblick auf Olympia. "Auf jeden Fall eine sportliche Herausforderung. Wir sind motiviert, wir sind total dankbar, dass wir die Erfahrung machen dürfen. Und ich bin mal gespannt, was auf uns zukommt."
Grommes reist gemeinsam mit ihrer rechten Hand Lorena Jonas und mit Chefpatissier Marc Reinartz nach Paris. Das Dreiergespann aus dem Quadras wird im Belgischen Haus weitaus mehr Speisen zubereiten als sonst in der täglichen Arbeit in St. Vith. "Wir werden dort in Zusammenarbeit mit einem Traiteur arbeiten und an zwei Stellen zwischen 150 und 300 Menüs am Tag schicken", erklärt Grommes.
Und genau das ist Teil der Herausforderung Olympische Spiele: "die Menge und unser Niveau auf die Menge auch konstant abzuliefern. Und auch unsere Gegend Ostbelgien zu repräsentieren mit unseren Produkten", so Chefpatissier Marc Reinartz. "Ich denke, das ist schon eine große Herausforderung, die zwei Sachen zu kombinieren."
Für den arbeitsreichen Abstecher zu Olympia hat sich das Quadras-Trio eigens Urlaub genommen. Aber es wird wohl einer ohne Entspannung. Aber das ist es wert, findet Ricarda Grommes. "Ich meine, wir sind in Paris, dürfen kochen, sind mit einem starken Team unterwegs. Eine kleine Art Urlaub ist es dann schon."
Seit 2017 trägt Ricarda Grommes' Restaurant als Auszeichnung für ihre Küche einen Michelin-Stern. Künftig darf sie sich auch Olympia-Köchin nennen.
Olympische Spiele in Paris: Ricarda Grommes vertritt kulinarisch die "Belgitüde"
Moritz Korff