Das Landwirtschaftliche Schulungszentrum ist eine Vereinigung, die Aus- und Weiterbildungen in der Landwirtschaft anbietet. Dahinter steckt ein Zusammenschluss der Grünen Kreise, Agra-Frauen und Ländlichen Gilden. Zusammen tun sie einiges, um den ostbelgischen Landwirten zur Seite zu stehen.
Die Herausforderungen, mit denen Landwirte konfrontiert sind, werden immer größer. Deshalb ist das Landwirtschaftliche Schulungszentrum glücklich, dass der Geschäftsführungsvertrag zustande gekommen ist, erklärt Gerd Brüls, der Projektleiter des LSZ. "Es ermöglicht uns, professionellere Angebote zu schaffen. Davor fehlte uns einfach das Personal, das die spezifischen Angebote begleiten und ausarbeiten konnte."
Netzwerke und Synergien schaffen
Der neue Geschäftsführungsvertrag sieht unter anderem vor, dass das Landwirtschaftliche Schulungszentrum ein koordinierende Rolle einnimmt. Neben dem LSZ gibt es noch weitere Akteure, die Weiterbildungen im landwirtschaftlichen Bereich anbieten. Deshalb soll das LSZ ein klares Netzwerk und Synergien schaffen.
Es gibt aber noch weitere Aufgaben, die das LSZ übernehmen wird, erklärt Bildungsministerin Lydia Klinkenberg. "Im Geschäftsführungsvertrag haben wir auch vorgesehen, dass das LSZ Angebote zum Thema "Nachhaltige Entwicklung" erarbeitet. Das soll der breiten Öffentlichkeit, der Erwachsenenbildung und den Schulen zugutekommen. Unter anderem spielen die Themen Kreislaufwirtschaft oder Nahrungsmittelsicherheit eine wichtige Rolle."
Traktorführerschein ist Fachkräftesicherung
Durch den Geschäftsführungsvertrag soll auch der Zugang zum Traktorführerschein vereinfacht werden. Seit 2021 ist es in Ostbelgien für angehende Traktorfahrer nicht möglich, einen Praxisunterricht auf deutscher Sprache in Anspruch zu nehmen. Durch den Geschäftsführungsvertrag erhält das Landwirtschaftliche Schulungszentrum die nötigen Mittel, um den Praxisunterricht in Ostbelgien wieder ins Leben zu rufen.
Gerd Brüls erklärt: "Wir werden sowohl im Norden als auch im Süden der DG Angebote schaffen können. In St. Vith werden wir einen Prüfungsplatz anerkennen lassen. In Zusammenarbeit mit dem Technischen Institut St. Vith können dort auch Führerscheine erlangt werden. Das ist ein wichtiger Meilenstein für die Fachkräftesicherung. Angehende Landwirte brauchen diesen Führerschein."
Bereits Ende April könnten die ersten Praxisübungen beginnen. Um die vielen angestrebten Verbesserungen durchführen zu können, leistet die Regierung finanzielle Hilfe, erklärt die Bildungsministerin.
"In diesem Jahr wird das Landwirtschaftliche Schulungszentrum 85.000 Euro erhalten. Im nächsten Jahr werden es 118.000 Euro sein. Das Ganze umfasst sowohl personelle Ressourcen als auch Projektmittel. So hat das LSZ eine Planungssicherheit für die nächsten Jahre, um die verschiedenen Projekte voranzutreiben."
IAWM kontrolliert Umsetzung
Eine wichtige Rolle beim Vorantreiben der Projekte spielt auch das IAWM. Es wird kontrollieren, ob und wie die Inhalte des Landwirtschaftlichen Schulungszentrums umgesetzt werden.
Rund anderthalb Jahre haben die Gespräche zwischen der Regierung, dem IAWM und dem LSZ gedauert. Ob der ausgearbeitete Geschäftsführungsvertrag wirklich zum Tragen kommt, wird sich erst Ende März zeigen.
Das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft muss dem Geschäftsführungsvertrag noch grünes Licht geben.
Dogan Malicki