Ecolo bedauert die Reaktion der PFF zum Thema Schulnoten. Statt auf die Inhalte einzugehen, hackten einige konservative PFF-Politiker auf Ecolo herum, schreibt der Ecolo-Abgeordnete Andreas Jerusalem in einer Pressemitteilung.
Laut aktueller Lernforschung soll die Bewertung eines Schülers neben einer Note auch eine mündliche Rückmeldung umfassen. Das werde den unterschiedlichen Fähigkeiten der Schüler gerecht. Außerdem sei das mündliche Gespräch wichtig für die Motivation.
Die PFF wolle hingegen nur noch Punkte von eins bis zehn erlauben. Das bedeute, dass die Schulen die Fortschritte in ihren Bewertungssystemen wieder rückgängig machen müssten, so Jerusalem.
mitt/vk
Welche Fortschritte bitte? Es geht doch seit Jahren laut Pisa Studie abwärts. Kein Wunder. Die Leistungsfeindlichkeit soll schon im Kindesalter antrainiert werden. Bunte Farben sind ja nur ein Beispiel, das beim Fußball keine Tore mehr gezählt werden sollen ein anderes. Wenn wir Glauben das wir in Europa unseren Standard so halten können, der wird ein böses erwachen erleben. Wir brauchen wieder klare und deutliche Richtungen!
Gut zu wissen: Herr Brandt gehört der PFF an - unschwer zu erkennen.
In vielen Sportarten werden bis zu einem gewissen Alter keine Tore oder Punkte gezählt - zum Beispiel im Handball. Komisch, dass sich diese Sportarten dennoch weiterentwickeln. Vielleicht weil es den Kindern gelingt, sich selbst und ihre Fähigkeiten und Entwicklung zu hinterfragen - und durch echte Motivation Fortschritte für sich und ihr Team zu erzielen.
Das ist übrigens tatsächlich für gewisse Eltern schwierig, die dann dennoch gleich nach dem Spiel wissen wollen, wer denn letztlich gewonnen hat. Solche Entwicklungen brauchen also Zeit.
Dass Schulen in puncto Benotung seit Jahren unterwegs sind, sollte man ihnen übrigens nicht durch ein plumpes "Welche Fortschritte?" absprechen.
Und: Wer sich auf PISA und Co bezieht, sollte auch die Anregungen mit bedenken. Rückkehr zu Punkten gehört nicht dazu - wohl aber differenzierte Förderung, Verantwortung für Schüler.innen, ...
Einfache Antworten wie die der PFF zählen jedenfalls nicht dazu.
Während meiner Karriere als Lehrer haben wir ständig neue Bewertungsmethoden ausprobiert. Wir haben es mit Farben versucht: hellgrün, dunkelgrün, orange, rot und dunkelrot. Mit vagen mündlichen und schriftlichen Benotungen. Schlussendlich sind wir zu den Punkten von 1-10 zurückgekehrt. Ab diesem Moment haben Eltern und Schüler wieder besser verstanden, wo sie denn wirklich stehen. Alle anderen schwammigen Bewertungen haben nicht wirklich etwas gebracht. Abschließend möchte ich bemerken, dass ich kein Fan der Liberalen bin.