Wir haben Joana Bosch am Dienstagmorgen auf dem Hof ihrer Familie getroffen. Die 26-jährige Bereiterin bildet hier momentan sieben Pferde aus. Das Pferd "Jolie" wird für das Springtraining vorbereitet. "Ich mache gerne vorher das Solarium an, so werden die Muskeln schön locker."
Wir dürfen beim Putzen und Gamaschen-Anziehen aushelfen. Dann wird das Pferd gesattelt und ist fertig für den Platz. Als Bereiterin trainiert Joana die Pferde, damit die in bestmöglicher Form verkauft werden können oder bereitet sie auf Turniere vor.
Wer Bereiterin werden möchte, kann eine Ausbildung machen, muss es aber nicht. "Man hat es eigentlich im Blut. Wenn man Reiter ist, dann trainiert man auch schon von klein auf. Die Schule ist halt für das Theoretische, aber das kann man sich auch mit der Zeit aneignen. Die Erfahrung ist da wichtiger." Das Abschnauben zum Beispiel sei ein Zeichen dafür, dass das Pferd sich entspanne und locker werde.
Ist der Job eigentlich gefährlich? "Es sind Fluchttiere, da sollte man schon aufpassen. Man darf nicht fahrlässig werden und keine Angst haben. Man sollte einen gesunden Respekt davor behalten."
Joanas Arbeitstage sind in der Regel lang - oft ist sie von morgens bis abends im Stall. Trotzdem schafft sie es, Zeit für ihre Freunde zu finden. "Meine Freunde wissen, dass ich selten um 18 Uhr schon Zeit habe, in der Regel bin ich erst später fertig. Aber es bleibt schon auch ein bisschen Freizeit, in der ich mich mit Freunden treffen kann."
Miucia Müller und Laura-Danielle Viki (PDS Eupen)