So kann Karneval immer laufen - jedenfalls aus Sicht der Polizei. Die beiden Polizeizonen Eifel und Weser-Göhl haben in den letzten Tagen nur wenige Einsätze gehabt, die mit Karneval in Verbindung standen. Ganz ohne ging es dann doch nicht.
Nach dem Rosenmontagszug in Eupen musste die Polizei bei der Werthplatz-Party einschreiten, wie Eric Hellebrandt von der Polizeizone Weser-Göhl berichtet. "Wir hatten zwei Schlägereien, wo auch die Polizei eingreifen musste. Zumindest ein Opfer musste vom Krankenwagen abgeholt und im Krankenhaus versorgt werden. Aber im Vergleich zu den anderen Jahren ist das eigentlich ruhig verlaufen dort."
Vielleicht lag es daran, dass die Polizei verstärkt Präsenz gezeigt hat, spekuliert Eric Hellebrandt. Vor allem aber wollten die Menschen in Zeiten der vielen Krisen endlich nochmal feiern und das friedlich.
In der Eifel lobt Zonenchef Johannes Cremer die gute Zusammenarbeit zwischen Vereinen, Gemeinden und Polizei schon in der Vorbereitung zu Karneval. Die trage sicherlich dazu bei, dass es beim Feiern größtenteils gewaltfrei zuging. "Die Karnevalszeit ist sehr ruhig verlaufen. Natürlich gibt es dann einen gewissen Alkoholkonsum, der mit einer gewissen Diskussionsbereitschaft zu tun hat. Auf die ganzen Tage hatten wir aber lediglich drei oder vier Einsätze."
"Bemerkenswert ist, dass es kurze Zeit so ein Gerücht gab von einem Messer, das vorgezeigt wurde. Da kann ich nur betonen, dass wir relativ schnell vor Ort waren und die Tatverdächtigen identifiziert haben." Passiert ist das ausgerechnet in St. Vith, wo es erst Anfang Februar eine Messerstecherei mit einem Toten gab. Die hatte zwar nichts mit Karneval zu tun, beschäftigt hat das die Bevölkerung aber allemal.
Ein allgemeines Unsicherheitsgefühl ist davon aber nicht zurückgeblieben. "Diesen Eindruck habe ich nicht. Weil ein Ereignis geschehen ist, kann man das nicht mit anderen in Verbindung bringen. Wenn es spezifische Drohungen geben sollte, sollten wir diese spezifischen Täter identifizieren, statt große Sicherheitsmaßnahmen aufzuführen, die wenig gezielt sind."
Sehr wohl Maßnahmen ergreift die Polizei, wenn es um Alkohol am Steuer geht. "Wir haben Alkoholkontrollen durchgeführt, die wir ja auch in der Presse angekündigt hatten. Sehr viele Leute sind kontrolliert worden und sehr wenige sind alkoholisiert Auto gefahren", bilanziert Eric Hellebrandt.
Auch Johannes Cremer kann aus der Eifel in dieser Hinsicht nur Positives berichten. "Unterm Strich sind wir zufrieden mit den Ergebnissen. Von 175 Kontrollen, die wir durchgeführt haben, waren lediglich zwei positive Fahrer. Es ist doch schön festzustellen, dass es da ein Umdenken in der Bevölkerung gibt und man dafür sorgt, dass man abgeholt wird und sicher nach Hause kommt."
Olivier Krickel