Für die Europawahl zauberte PFF-Präsident Gregor Freches im Mozartsaal des Sport- und Freizeitzentrums Worriken einen Überraschungskandidaten aus dem Hut: Sacha Brandt aus Kelmis wird Spitzenkandidat der PFF bei der Europawahl. Er ist ein Unbekannter auf der politischen Bühne. Der 43-Jährige gab sich als Fan von Georges-Louis Bouchez zu erkennen. Als Geschäftsführer von Hydro sei er bereits europaweit tätig und direkt für 2.000 Mitarbeiter verantwortlich. Er trete demnach nicht aus Langeweile an.
Brandt ist überzeugt, dass die EVP-Fraktion unter Führung der CDU Europa vermassele, obwohl doch ein starkes Europa gebraucht werde. Er sieht sich als Anti-Establishment-Kandidat. Aus seiner Sicht ist zurzeit eine links-politisch gelenkte Deindustrialisierung in vollem Gange, die er als "Laissez-faire-Kommunismus" beschreibt. PFF-Präsident Gregor Freches sieht mit Sacha Brandt das liberale Profil seiner Partei geschärft.
Auf dem Neujahrsempfang wurden noch weitere Personalien bekanntgegeben. So wird die PFF-Fraktionsvorsitzende im Parlament der DG und Lontzener Schöffin, Evelyn Jadin, Platz zwei hinter Spitzenkandidat Gregor Freches bei der PDG-Wahl besetzen. Am 15. März will die PFF die vollständige Liste für die Wahl zum PDG bekannt geben. Ziel sei es, mindestens den vierten Sitz zu erreichen, erklärte Gregor Freches, der die PFF die fortschrittlichste Partei in der DG nannte.
MR-Präsident Georges-Louis Bouchez legte die Latte noch höher und forderte die ostbelgischen Liberalen auf, daran zu arbeiten, die erste politische Kraft in Ostbelgien zu werden. Auch ProDG sei zu schlagen und sei es mit Wahlkampf von Haustür zu Haustür.
Bouchez richtete seinen Blick vor allem auf den nationalen und regionalen Wahlkampf und visierte dabei auch die Grünen an. Man rette das Klima nicht, indem man die eigene Wirtschaft zerstöre. Am Beispiel Deutschland könne man erkennen, wohin dogmatische Politik führe. Deutschland sei ein Land mit hohem CO2-Ausstoß, während das auf die Atomkraft setzende Frankreich einen viel geringeren CO2-Ausstoß habe. Und: Arbeit müsse sich mehr lohnen als Arbeitslosigkeit.
Das – so Bouchez – sei ihm wichtiger als eine neue Staatsreform, die seiner Überzeugung nach eh nicht kommen wird, da es dazu eine Zweidrittel-Mehrheit braucht, die es wegen der Extremparteien PTB und Vlaams Belang mathematisch wohl nicht geben werde. Weniger Steuern, mehr Sicherheit, gute Schulen und die Atomkraft wieder auf den Tisch. Das seien die wirklichen Bedürfnisse der Bürger, sagte der MR-Präsident.
Pierre-Yves Jeholet, Ministerpräsident der Französischen Gemeinschaft, wird in der Provinz Lüttich die MR-Liste in der Kammer für die Wahlen im Juni dieses Jahres anführen. Christine Mauel steht für die MR/PFF-Liste im Bezirk Verviers auf Platz zwei. Spitzenkandidat ist Charles Gardier, derzeit Schöffe in Spa. Gardier ist Mitbegründer und Co-Direktor der Francofolies de Spa.
Manuel Zimmermann
Verdient ein EU Abgeordneter mehr als ein Geschäftsführer ?
Die PFF wird es schwer haben in den kommenden Wahlen. Ist zu sehr abgewirtschaftet. Besonderes in der Gemeinde Büllingen hat die PFF schwer an Glaubwürdigkeit verloren seit dem Übertritt der Herren Stoffels und Miessen im Jahre 2018. Die PFF sollte sich mal zu diesem Thema äußern. Ansonsten ist der Zug abgefahren.